Mittwoch 05. März 2014 16:40 Radio Ö1
Auch wenn bei Störungen der Schilddrüse nicht von frauenspezifischen Krankheiten die Rede sein kann: Frauen sind vier- bis zehnmal so häufig von Problemen mit der Schilddrüse betroffen wie Männer.
Das beginnt bei abweichenden TSH-Werten, die auf eine Unter- oder Überfunktion hinweisen, geht weiter bei den Autoimmunerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis, Kropfbildung, harmlosen Knoten und endet bei Schilddrüsenkrebs. Mehr als ein Drittel aller Frauen sind von Schilddrüsenerkrankungen betroffen, zehn bis 20 Prozent leiden an einer Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion.
Insbesondere in zwei Lebensphasen kann die Schilddrüse Frauen Schwierigkeiten bereiten: Bei einem Kinderwunsch bzw. in der Schwangerschaft und in der Menopause bzw. im Alter. Vielen Frauen ist gar nicht bewusst, wie sensibel dieses kleine schmetterlingförmige Organ ihren Hormonhaushalt steuert und dass die Schilddrüse dem Kinderwunsch im Weg stehen kann. Zum Glück lassen sich Schilddrüsenerkrankungen wie zum Beispiel eine Über- oder Unterfunktion sehr gut diagnostizieren und behandeln. Eine Unterfunktion zum Beispiel, die relativ häufig für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich ist, ist leicht durch die Gabe von Hormonen einmal täglich zu behandeln. Ungefähr nach drei Monaten ist eine Schwangerschaft dann in der Regel wieder möglich. Auch in der Menopause und im Alter sollten insbesondere Frauen bei bestimmten Symptomen wie etwa Müdigkeit, Gewichtszunahme, Verstimmungen oder Vergesslichkeit an die Schilddrüse denken und ihre Werte bestimmen lassen. Dabei kann auch hier sehr oft eine einfache Hormonersatztherapie binnen weniger Monate weiterhelfen.
Alexandra Rotter hat mit dem Gynäkologen Prof. Dr. Johannes Ott und der Nuklearmedizinerin Professorin Dr.in Martha Hoffmann gesprochen.