Ein Helikopter-Video der dänischen Marine zeigt die aufgewühlte Wasseroberfläche über den Nord-Stream-Gaspipelines. In drei der vier Röhren gibt es einen Druckabfall – möglicherweise durch Sabotage.
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Diese Bilder wurden aus einem dänischen Militärhelikopter über der Ostsee aufgenommen. Sie zeigen die Wasseroberfläche über den Lecks an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2.
Die dänischen Streitkräfte berichten von insgesamt drei Lecks: zwei an Nord Stream 1 und eines an Nord Stream 2. Die aufgewühlte See über dem größten Gasaustritt habe einen Durchmesser von einem Kilometer, hieß es. Der Bereich ist für den Schiff- und Flugverkehr gesperrt.
Was ist die Ursache der Schäden? Nach Angaben der dänischen Marine spricht einiges für Sabotage. Am Dienstag berichteten Seismologen in Schweden und Dänemark, dass sie am Vortag mehrere Explosionen im Bereich der Pipelines registriert hätten.
Bei der Eröffnung der Baltic Pipeline – einer Gasleitung von Dänemark nach Polen – sprach der polnische Ministerpräsident ebenfalls von »Sabotage«.
Mateusz Morawiecki, Ministerpräsident Polen
»Heute haben wir es mit einem Akt der Sabotage zu tun bekommen. Wir kennen noch nicht alle Details, aber es ist klar, dass dies ein Akt der Sabotage ist. Dieser Akt dürfte wohl auch dazu beitragen, die Situation in der Ukraine zu eskalieren.«
Am Dienstag hatte der Betreiber der Ostsee-Leitungen einen Druckabfall gemeldet. Die Kapazität sank auf Null.
Die Bundesregierung hat nach SPIEGEL-Informationen die Sorge, dass es sich um einen gezielten Anschlag auf die Pipelines und damit auf die gesamte europäische Gasinfrastruktur und die Gasmärkte handelt.
Während Nord Stream 2 nach ihrer Fertigstellung nie in Betrieb genommen wurde, floss durch Nord Stream 1 noch bis Anfang September Gas nach Deutschland. Dann stellte der russische Staatskonzern Gazprom die Gaszufuhr ab.
(27.09.2022)
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