Der ukrainische Präsidentenberater Michaljo Podoljak hat davor gewarnt, dass Russland neben der Ukraine in weitere Staaten einfallen könnte. Zuvor hatte ein russischer Abgeordneter eine „Entnazifizierungs- und Demilitarisierungszone“ unter anderem für Polen und die baltischen Staaten gefordert.
Der ukrainische Präsidentenberater Michaljo Podoljak hat davor gewarnt, dass Russland neben der Ukraine auch in weitere Länder einmarschieren könnte. „Die Russische Föderation scheint Polen, die baltischen Staaten und Kasachstan im Rahmen einer globalen militärischen Spezialoperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung vollständig angreifen zu wollen“, schrieb Podoljak auf Twitter. „Es fängt gerade erst an. Es wird viel europäisches Blut geben, versprechen die Russen offen.“
Podoljak bezieht sich dabei auf die Aussagen des russischen Parlamentsabgeordneten Sergei Sawostjanow. Der Abgeordnete der Kommunistischen Partei hatte am Freitag erklärt, dass „die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine nachhaltige Sicherheit für die Völker der Ukraine, Russlands und aller Länder Europas gewährleisten“ würde. Dies berichten mehrere ukrainische Medien übereinstimmend.
Nach der Ukraine: baltische Staaten, Polen, Moldawien und Kasachstan
Sawostjanow erklärte: „Für einen umfassenderen Prozess zur Gewährleistung der Sicherheit der Russischen Föderation halte ich es für sinnvoll, neben der Ukraine auch die baltischen Staaten, Polen, Moldawien und Kasachstan in die Entnazifizierungs- und Demilitarisierungszone aufzunehmen.“ So zitiert unter anderem das Nachrichtenportal „Unian“ den Abgeordneten weiter.
Am Freitag hatte Russland angekündigt, seine Strategie im Krieg gegen die Ukraine zu ändern. Moskau gehe es demnach nun vorrangig darum, die Donbassregion zu „entnazifizieren“.
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RND/alx
(26.03.2022)