In SOS-Kinderdörfern finden Kinder ein neues Zuhause. Das gelingt nur mit Menschen, die sich rund um die Uhr um ihre Schützlinge kümmern. So wie Jörg Lamprecht, der in einer Einrichtung am Ammersee drei Mädchen und drei Jungen ein Ersatzvater ist.
In einer Frühlingsnacht im vergangenen Jahr sitzen Jörg Lamprecht, 58, und der 14-jährige Merlin* nebeneinander im Auto. Sie schauen auf die von Scheinwerfern mal hier, mal dort erhellte Autobahn und sprechen über den Tod. Merlins Mutter ist gestorben, vor einer Stunde kam der Anruf aus dem Krankenhaus. Am Telefon hatte Lamprecht gesagt: Wir kommen uns verabschieden, in zwei Stunden sind wir da. Während sie Richtung Norden durch Bayern fahren, bereitet er Merlin darauf vor, dass sich die Haut seiner Mutter kühl anfühlen wird.
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