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Wie die Franken ihren Wald auf die Klimakrise vorbereiten

Die Dürre der vergangenen Monate und die drohende Klimakrise werfen die Frage auf: Wie soll der Wald der Zukunft aussehen? Schon seit Langem diskutieren Forstleute, Naturschützer und Umweltpolitiker, wie man Wälder auf solche Wetterextreme vorbereiten kann. Jahrhunderte lang genutzte Monokulturen sollen von Menschenhand umgebaut werden in ursprüngliche und klimatolerante Mischwälder - eine Aufgabe, die zahlreiche Herausforderungen birgt. Die Kontroverse rund um den Waldumbau lässt sich besonders gut im Frankenwald im Norden Bayerns verfolgen.

„Frankenwald" ist die Bezeichnung für ein Mittelgebirge, das zu Teilen im Süden Thüringens und in Oberfranken liegt. Die höchste Erhebung ist der Döbraberg bei Schwarzenbach am Wald mit 794,6 Metern über dem Meeresspiegel. Man sagt: „Im Frankenwald gibt es keine Berge, da gibt es Täler." Denn die Hochebene ist durchfurcht von den Quellflüssen der Weser und des Mains. Die Ködeltalsperre bei Nordhalben ist eine der größten Trinkwassertalsperren Bayerns. Der Frankenwald ist Teil des Grünen Bandes, eines Biotopenverbunds, der sich von der Ostsee bis ins Vogtland erstreckt, entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Wo einst Zäune, Mauern und Minenfelder Bevölkerung und Lebensräume trennten, befindet sich heute eine ökologische Vorzeigeregion.

Die Zusammenarbeit zahlreicher Akteure ist es, die den Frankenwald zu etwas Besonderem macht. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) wählte ihn im vergangenen Jahr zum „Wald des Jahres", weil es hier in besonderer Weise gelinge, „die forstliche Nutzung in Einklang mit dem Naturschutz und der touristischen Nutzung zu bringen." Aber stimmt das immer noch? Das eingespielte Miteinander aus Forstleuten, Bürgern, Vereinen, lokaler Politik und Wirtschaft steht vor einer großen Herausforderung: dem Waldumbau. Er greift tief in das Leben der Menschen in der Region ein ­und wirft viele Fragen auf.

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