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Feature

Mando Diao // DIE SPASSBEFREIUNG

Mando Diao waren bekannt für Rockattitüde und coole Posen. Inzwischen haben die Schweden ihren Humor entdeckt – durch einen Verlust.

Von Ellen Stickel

Man sollte meinen, dass es für eine Band ein Alptraum ist, wenn einer der beiden Sänger das Handtuch wirft. Doch Mando Diao wirken nach dem Weggang von Gustaf Norén wenig depressiv. „Good Times“ heißt ihr neues Album, und beim Interview ist die Mannschaft um das verbliebene Aushängeschild Björn Dixgård mehr am giggeln als am reden. Neben Dixgård ist nur noch Carl-Johan Fogelklou aus „Hurricane Bar“-Zeiten dabei, hinzu kamen Daniel Haglund, Patrik Heikinpieti – und vor gut einem Jahr Jens Siverstedt als Norén-Ersatz an der Gitarre. Wobei bei dem Wort Ersatz alle zusammenzucken. „Niemand kann ersetzt werden“, erklärt Fogelklou. „Aber man kann eine Band verändern.“ Auch Björn beteuert: „Es war nicht so dramatisch wie es scheinen mag – nach 20 Jahren als Band ist es ja auch nicht ungewöhnlich, wenn jemand etwas anderes machen möchte. Gustaf wollte einfach nicht mehr in einer Band sein, er will sein eigenes Ding machen.“ Noréns eigenes Ding besteht momentan in vereinzelten Solostücken und Filmauftritten. Vielleicht war ihm der Trubel um die Band zu viel, die eine der erfolgreichsten Rockformationen Schwedens ist, mit weltweit mehr als 1,5 Millionen verkaufter Alben und knapp 1 500 gespielten Konzerten. Gemütlich an Musik frickeln steht da eher nicht auf dem Plan.