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Schalke bleibt nach Europa-League-Sieg bescheiden: "Sind ein bisschen stolz"

Um vier Uhr morgens war die weite Reise über 2450 Kilometer aus dem fernen Russland endlich zu Ende. Die erschöpften, aber zufriedenen Profis von Schalke 04 landeten nach dem 1:0 (1:0) bei FK Krasnodar mit der Tabellenführung im Gepäck am Flughafen Münster. Trainer Markus Weinzierl ließ ein Gefühl zu, das es dieser Tage bei den Königsblauen selten gab: "Wir sind mit dem bislang Erreichten sehr zufrieden und auch ein bisschen stolz." 

Doch trotz der Maximalausbeute in der Europa League und des klaren Zwischenrundenkurses - die Beteiligten hatten schnell wieder nur Bundesliga im Kopf. "Jetzt müssen wir erstmal in der Liga gegen Mainz erfolgreich auftreten", sagte Kapitän Benedikt Höwedes. "Im Heimspiel gegen Krasnodar wollen wir dann den Einzug in die K.o.-Phase perfekt machen." 

Auch Sportvorstand Christian Heidel war nur kurz erleichtert: "Jetzt gilt's im Rückspiel den Sack zuzumachen. Wenn wir das nach vier Spielen schaffen würden, wäre das ein großer Erfolg", sagte er und wurde direkt wieder ernst: "Nach allem, was wir in der Bundesliga leider erleben mussten."

Der Katastrophenstart mit fünf Niederlagen in Serie steckt den Schalkern noch immer in den Knochen. Nach sieben Spieltagen stehen in der Liga nur vier Punkte zu Buche, doch Torschütze Jewgeni Konopljanka machte klar: "Das gibt uns Selbstvertrauen für die anstehende Aufgabe in Mainz." Schon vor dem Spiel in Krasnodar hatte Alessandro Schöpf die Marschroute der Mannschaft verdeutlicht: Punkten in Russland - und dann wieder auf die Bundesliga konzentrieren.

Wenn am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) der FSV Mainz 05 auf Schalke zu Gast ist, gibt es für Heidel ein Wiedersehen mit seinem Ex-Arbeitgeber. 24 Jahre war der 53-Jährige für die Mainzer tätig gewesen. Wenn die Königsblauen wieder so auftreten wie in der ersten Hälfte bei Krasnodar, spricht vieles für den zweiten Sieg in der Liga. Die wegen der vielen Verletzungssorgen auf sechs Positionen veränderte Mannschaft, die laut Dennis Aogo "in der Formation noch nicht zusammengespielt hat", kontrollierte das Spiel zu Beginn nach Belieben und hätte schon nach einer Viertelstunde 3:0 in Führung liegen können. 

Nur die schlechte Chancenverwertung machte es in der zweiten Halbzeit nochmal spannend, doch Torhüter Ralf Fährmann hielt Schalkes Sieg mit seinen Paraden fest. Weltmeister Höwedes attestierte zufrieden: "Am Ende haben wir diesen dreckigen Sieg über die Runden gebracht." Das soll nun auch endlich in der Liga gelingen.


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