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Träume und Abstiegsangst: 2. Liga legt los

Eintracht Braunschweig ist in der Pole Position, Hannover 96 und der VfB Stuttgart bleiben die ärgsten Verfolger. Nach 39 Tagen Winterpause legt die 2. Liga wieder los.


Köln - Drei Klubs kämpfen um den Aufstieg, Außenseiter lauern auf einen Coup, Traditionsvereine zittern vor dem Absturz: Die 2. Liga startet mit vielen Hoffnungen und Ängsten in die Rückrunde. Vor dem Auftakt am Freitag (18:30 Uhr) sieht alles nach einem Dreier-Aufstiegsrennen der Überraschungsmannschaft Eintracht Braunschweig (34 Punkte) mit den finanzstarken Erstliga-Absteigern Hannover 96 und VfB Stuttgart (beide 32) aus. Oder?

"Wir sind kein Favorit, das sind die anderen Vereine. Hannover und Stuttgart tragen einen wahnsinnig schweren Rucksack", sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht dem "kicker" vor dem Spiel bei Aufsteiger Würzburger Kickers am Samstag (13:00 Uhr): "Sie müssen aufsteigen. Wir können unsere Träume hegen und pflegen."

Und der Traum lebt: Trotz einer Schwächephase (nur neun Punkte aus den letzten sechs Spielen des Jahres) zeigte die Eintracht im Trainingslager ihre Siegerqualitäten und feierte Erfolge gegen Luzern (2:0), Bremen (2:1) und Paderborn (2:0).

H96 und VfB unter Druck

Ganz anderen Druck spüren Hannover und Stuttgart: Die Rückkehr in die Bundesliga soll direkt gelingen. "Wenn wir den Sofortaufstieg verfehlen, kostet es den Verein 50 Millionen Euro. Wir haben eine teure Mannschaft und gehen hier viele wirtschaftliche Risiken bewusst, um das Ziel Wiederaufstieg zu erreichen", sagte 96-Präsident Martin Kind dem Internetportal transfermarkt.de. Hannover empfängt am Montag (20:15 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.

Von VfB-Präsident Wolfgang Dietrich wurde der Aufstieg als "Pflicht" ausgegeben. Um dieser gerecht zu werden, holte der Klub im Winter Stürmer Julian Green vom Rekordmeister Bayern München an den Neckar. "Diese Euphorie, die wir bei Zuschauern und Sponsoren noch haben, die würde wahrscheinlich abnehmen. Der Abstand wird mit jedem Jahr 2. Liga noch größer", sagte er der Bild-Zeitung vor dem Duell beim FC St. Pauli am Samstag (13:30 Uhr).

Denn in Hannover und Stuttgart ist die Sorge groß, dass es ihnen so ergeht wie vielen Erstliga-Absteigern vor ihnen. Die ehemaligen deutschen Meister Kaiserslautern (19) und 1860 München (16) stecken in der 2. Liga fest und kämpfen als 13. und 14. gegen den Absturz. Nur drei Punkte trennen die Münchner von einem direkten Abstiegsrang, die einen neuen Trainer verpflichtet haben - mal wieder. Der Portugiese Vítor Pereira kündigte trotz der schlechten Ausgangslage vor Weihnachten an: "We go to the top."

Traditionsklubs zittern

Noch düsterer sieht es für die Traditionsklubs Karlsruher SC und Arminia Bielefeld aus. "Wir sind 15. - gerade so. Man braucht jetzt eine kleine Serie, um da rauszukommen", sagte der neue KSC-Trainer Mirko Slomka vor seinem ersten Pflichtspiel gegen Bielefeld (13:30 Uhr) klar. Auch für die Arminen, die punktgleich (beide 14) hinter den Karlsruhern auf dem Relegationsabstiegsrang liegen, geht es um wichtige Punkte. Schlusslicht St. Pauli ist nicht weit entfernt (11), was den Hamburgern trotz der desolaten Hinrunde Hoffnung geben dürfte.

In der oberen Tabellenhälfte könnten die Außenseiter 1. FC Heidenheim (29), Union Berlin (28) und die Kickers (27) den Aufstiegsfavoriten gefährlich werden. Der ehemalige Schalke-Trainer Jens Keller, der bei den Eisernen an der Seitenlinie steht, sagte dem Berliner Kurier vor dem Spiel gegen den VfL Bochum am Freitag (18:30 Uhr): "60 Zähler plus x. Das könnte reichen."

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