Auf English studieren
In allen Studiengängen der FHWien der WKW wird teilweise auf Englisch unterrichtet. Drei Studien werden sogar durchgängig mit Englisch als Unterrichtssprache angeboten:
Bachelor-Studiengang Corporate Communication (6 Semester, 34 Studienplätze pro Jahr) Master-Studiengang Executive Management (4 Semester, 73 Studienplätze pro Jahr) Master-Studiengang Urban Tourism & Visitor Economy Management (4 Semester, 35 Studienplätze pro Jahr)
"Wichtig ist eine Kombination aus Fachkompetenz, Verhaltenskompetenzen und Fremdsprachenkenntnissen", bestätigt Gerhard Tripp, wobei mit Verhaltenskompetenzen zum Beispiel Integrität, Teamfähigkeit, Planungsvermögen und kulturelle Sensibilität gemeint sind. Als Leiter der Planning, Contracting and Reporting Unit des Human Resources Management Services im Büro der Vereinten Nationen in Wien (UNOV) sucht er Personal für die wahrscheinlich internationalste Organisation der Welt. "Für uns zählt je nach Position das Gesamtpaket von abgeschlossener Schulausbildung, wie Matura oder abgeschlossenes Studium, mitgebrachter relevanter einschlägiger Berufserfahrung, Soft Skills wie kommunikative und organisatorische Fähigkeiten sowie Sprachkenntnisse."
Ob neben Englisch und Französisch, der zweiten weltweiten Arbeitssprache innerhalb der Organisation, auch weitere offizielle Sprachen wie Arabisch, Chinesisch, Russisch und Spanisch gefragt sind, hänge von der Position ab. Generell sei für eine Bewerbung im UN-Büro in Wien, in New York, Genf, Nairobi oder in einem der kleineren Field Offices in Afrika, Asien oder Lateinamerika "jede Art der Erfahrung im internationalen Bereich von Vorteil". Diese könne sowohl bei einer UN-, einer internationalen oder einer nichtstaatlichen Organisation gemacht werden. "Auch ein Auslandspraktikum kann für uns relevant sein", berichtet der Recruiter. Das gelte sowohl für temporäre und reguläre offene Stellen wie für zeitlich begrenzte Werkverträge als Consultant oder Individual Contractor für ausgewählte Projekte.
"Renommierte Schulen und Betriebe suchen""Praktika sind wahnsinnig wichtig", bestätigt David Kurzböck, der als Niederlassungsleiter beim internationalen Personaldienstleister Konen & Lorenzen an fünf Standorten weltweit auf die Vermittlung von Fachleuten sowie Führungs- und Nachwuchsführungskräften in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie und Tourismus spezialisiert ist. "Am besten lässt sich eine Karriere aufbauen, wenn man gleich in renommierten Betrieben startet." Ebenso entscheidend sei eine gute Ausbildung. "Renommierte Schulen wie das Modul der FHWien der WKW in Wien sind Kaderschmieden. Wenn ich die Ausbildung dort mit 19 oder 20 Jahren abschließe, stehen mir weltweit alle Türen offen", weiß der Absolvent der FHWien der WKW aus Erfahrung.
Die Reisebeschränkungen der Corona-Pandemie hätten daran übrigens nichts geändert, im Gegenteil: "Die Krise hat gezeigt, dass die Arbeitnehmenden noch volatiler geworden sind, auch auf internationaler Ebene." Was sich hingegen gewandelt habe, sei die Bedeutung des virtuellen Arbeitens. "Einen Alltag ohne Zoom, Microsoft Teams und Skype kann man sich gar nicht mehr vorstellen." Der 44-Jährige erzählt von einer Wiener Kollegin, die nach einem Zoom- Jobinterview in einem Schweizer Vorzeigebetrieb eingestellt worden sei. "Das hätte es vor ein paar Jahren nicht gegeben." Nicht nur Einstellungsgespräche, auch Jobmessen, Meetings, Schulungen und Workshops werden "in Zeiten von Homeoffice und wenigen Dienstreisen hauptsächlich online durchgeführt", bestätigt HR Officer Gerhard Tripp von den Vereinten Nationen.
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Doris Neubauer ist selbst Alumna der FHWien der WKW. 2003 schloss sie den berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Kommunikationswirtschaft (Corporate Communications) ab.
Nach einigen Jahren in Marketing, Werbung und PR von Unternehmen und NGOs führte sie ihre Neugier auf die Welt zum Schreiben. Mittlerweile lebt und arbeitet sie als freie Journalistin und Texterin in Neuseeland.
Schlaglicht: Job-Mobilität versus soziale Bindung
Kirstie Riedl, International Course Manager und Academic Expert & Lecturer Corporate Communication an der FHWien der WKW, im Gespräch.
Text: Doris Neubauer"Kinder halfen bei der Integration"
Dennoch war sie in der ersten Zeit einsam und hatte - abgesehen von beruflichen Kontakten - nur wenige FreundInnen. "Erst als ich meine Kinder bekam, habe ich mich richtig integriert gefühlt", berichtet die zweifache Mutter. "Durch die Kinder sind Freundschaften entstanden, die nach wie vor bestehen." Ihre britische Familie konnten die sozialen Kontakte in der neuen Heimat trotzdem nicht ersetzen. "Für mich war es besonders schwierig, Kinder ohne die Hilfe der Großeltern aufzuziehen", erzählt Kirstie, "und ich weiß, dass meine Eltern das Gefühl haben, ihre Enkelkinder nicht aufwachsen zu sehen."
5 Tipps, wie Sie international in jedes Fettnäpfchen tappen
"Unser Volk ist nicht perfekt, aber unsere Kultur ist anderen überlegen"
Jede/-r zweite ÖsterreicherIn würde laut einer Auswertung des US-amerikanischen Pew Research Center von 2018 diesen Satz unterschreiben. Dabei vermittelt er Kulturchauvinismus pur: Wenn Sie im Ausland Menschen vor den Kopf stoßen wollen, gehen Sie also stets davon aus, dass Ihre Kultur, Denk- und Handlungsweise anderen überlegen ist. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Griechenland. Dort stimmten 89 Prozent dem Satz zu.
Scheuklappen auf!Kulturelle Besonderheiten? Braucht kein Mensch. Fragen Sie Personen aus einem anderen Kulturraum keinesfalls nach ihren Meinungen, Sitten oder Bräuchen. Wer will schon unterschiedliche Perspektiven?
Alter, Status, Familienstand? Egal!Zeigen Sie keinen Respekt gegenüber Älteren. Gerade in Afrika, Asien oder Südamerika, wo auf Hierarchien Wert gelegt wird, können Sie solche Facetten getrost ignorieren.
Vertrauen Sie dem Klischee!"Der Franzose ist unpünktlich, der Italiener chaotisch, der Amerikaner oberflächlich." Verallgemeinerungen geben Orientierung und werden stets in der männlichen Person Singular formuliert.
Verträge gehen über BeziehungenPersönlicher Austausch? Kennenlernen? Vertrauensbildung? - Zeitverschwendung! Am besten, Sie kommen bei jedem Meeting gleich zur Sache. Sie machen die Ansagen, und zwar auf Deutsch. Sollen sich die KollegInnen in Shanghai eine Übersetzung organisieren! Wenn es dann klare Regeln und lange Verträge gibt, halten sich alle dran und das Geschäft läuft. Wenn "netzwerken " von "nett" käme, schriebe man es mit Doppel-t!
Fünf und die FerneStudium, Anstellung und Unternehmertum: STUDIO! hat mit fünf AbsolventInnen der FHWien der WKW gesprochen, deren Bildungs- und Karriereweg sie in fremde Länder geführt hat.
Text: Doris Neubauerschloss 2014 den Master-Studiengang Executive Management an der FHWien der WKW ab. Als Sales Manager Overseas betreut er bei MM Board & Paper, einem führenden Hersteller von nachhaltigen Verpackungslösungen aus Karton und Papier, Kunden rund um den Globus. Sein Fokus liegt auf Zentralamerika, Afrika und dem Mittleren Osten.
"KundInnen in Lateinamerika ticken anders als in Subsahara-Afrika, der Mittlere Osten tickt anders als Europa. Kulturelle Unterschiede und lokale Besonderheiten hinsichtlich der Geschäftstätigkeit werden häufig unterschätzt beziehungsweise als Erfolgsfaktor gar nicht in Betracht gezogen. Was in Österreich zum guten Ton gehört, kann woanders missverstanden werden. Diese Erkenntnis und die Fähigkeit, mich auf solche Faktoren einzustellen, begleiten mich täglich."
Die Welt der Partnerhochschulen
Die FHWien der WKW arbeitet mit über 180 Partnerhochschulen weltweit zusammen - zum Beispiel bei Austausch programmen für Studierende, aber auch zur Kooperation in Sachen Lehre, Forschung und Hochschulorganisation. Eine Karte mit allen Partnerinstitutionen ist hier zu finden.
Europa: Mehr als 100 Partnerhochschulen von Lissabon bis Moskau, die meisten in Frankreich (14) Asien: Türkei (2), Zypern, Israel (2), China, Hongkong, Taiwan (2), Südkorea (3), Japan Ozeanien: Australien (4), Neuseeland
Studierendenaustausch an der FHWien der WKW in Zahlen
Barbara Zimmer, Head of Center for International Education & Mobility (CIEM) der FHWien der WKW
Wo ÖsterreicherInnen arbeiten wollen
Für die Studie "Decoding Global Talent" haben StepStone und die Boston Consulting Group im Herbst 2020 insgesamt rund 208.000 ArbeitnehmerIn nen aus 190 Nationen befragt - unter anderem nach der Bereitschaft, im Ausland zu arbeiten, und den bevorzugten Arbeitsmärkten. Das TopZiel (auf alle Befragten gerechnet) ist dabei Kanada vor Australien und den USA. Bei den befragten ÖsterreicherInnen sieht die Statistik etwas anders aus - aber auch hier wurde Kanada im Vergleich zu 2018 deutlich beliebter.
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Während man mit österreichischem Pass grundsätzlich in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten leben und arbeiten darf, benötigt man in den meisten anderen Ländern eine Arbeitserlaubnis. Oft ist die gar nicht so einfach zu bekommen - aber es gibt eine Ausnahme: Österreich hat mit einigen Ländern eine Vereinbarung über Working-Holiday-Programme getroffen. In diesen Ländern können 18- bis 30-jährige ÖsterreicherInnen während eines 6- bis 12-monatigen Aufenthalts einer beliebigen Beschäftigung nachgehen - und Angehörige dieser Staaten wiederum in Österreich. Das gilt unter anderem für Argentinien, Australien, Japan, Kanada, Neuseeland und Südkorea.
Wo es die meisten AuslandsösterreicherInnen gibt
Laut Statistik Austria wohnten 2021 (mit Stichtag 1. Juli) 578.300 österreichische StaatsbürgerInnen im Ausland - mehr als 40 Prozent davon in Deutschland.