Dietmar Braun

Fachjournalist, Hochschuldozent, Heilbronn

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Finanz- und Geldwissen

Markus Faulhaber Vorstandsvorsitzender und Aktuar der Allianz AG

Die rund zehn Millionen Kunden der Allianz Lebensversicherungs-AG (Allianz Leben) dürfen sich freuen. Sie erhalten eine attraktive Verzinsung ihrer Altersvorsorge. Die gesamte Verzinsung liegt 2013 bei mindestens 4,2 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent). Sie setzt sich zusammen aus der laufenden Verzinsung von 3,6 Prozent sowie dem Schlussüberschuss und einem Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsreserven der Kollektive von zusammen 0,6 Prozent.


2013-12-05 (db) Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Jahren verfolgte expansive Geldpolitik bestimmt weiterhin das niedrige Zinsniveau festverzinslicher Wertpapiere. Diese gehören aufgrund ihrer hohen Sicherheit zu den bestimmenden Kapitalanlageklassen der Lebensversicherer. Eine nachhaltige Zinssteigerung bei festverzinslichen Wertpapieren ist vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik der EZB sowie der Wirtschaftsprognosen nicht zu erwarten.


"Dank unserer Finanzstärke sowie der langfristig ausgerichteten und breit gestreuten Kapitalanlagen können wir unseren Kunden weiterhin eine sehr attraktive Verzinsung bieten", sagt Markus Faulhaber, Vorstandsvorsitzender und Aktuar der Allianz Leben.

Gerade in der aktuellen Phase niedriger Marktzinsen zeigten sich die Vorteile eines effizienten Risikomanagement, einer professionellen, weltweit ausgerichtete Kapitalanlagepolitik von einem Lebensversicherer der über eine hohe Ertragskraft verfüge, stellt der Vorstandsvorsitzende selbstbewusst fest.


"Davon profitieren unsere Lebensversicherungskunden. Sie können gegenwärtig bei anderen sicheren Anlageformen keine bessere Rendite erzielen", ist sich Faulhaber sicher.

Zur laufenden Verzinsung von 3,6 Prozent in 2013 (2012: 4,0 Prozent) kommen 0,6 Prozent (2012: 0,5 Prozent) aus dem Schlussüberschuss und dem Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsreserven hinzu. Beide Komponenten werden während der Vertragslaufzeit angespart und bei Vertragsablauf ausgezahlt. Dieses versicherungstechnische Fremdkapital ermöglicht die Spielräume für eine chancenorientierte Kapitalanlage - zu Gunsten der versicherten Kunden.


Für das Jahr 2013 ergibt sich bei der Allianz eine gesamte Verzinsung der Sparanteile von mindestens 4,2 Prozent (2012: 4,5 Prozent).


Hinzu kommt eine zusätzliche Verzinsung auf Basis des bei Vertragsablauf aktuellen Niveaus der Bewertungsreserven.


Faulhaber stellt vor dem Hintergrund der verbraucherpolitischen Diskussion um die Altersvorsorge klar: "Um die Sicherheit der Lebensversicherung muss sich niemand Sorgen machen. Lebensversicherungen ermöglichen auch in Zeiten niedriger Kapitalmarktzinsen und hoher Marktunsicherheiten eine verlässliche und attraktive Vorsorge. Gleichwohl müssen wir aber in der neuen Normalität nach der Finanzkrise akzeptieren, dass die in der Vergangenheit erzielten Renditen nicht als Maßstab für künftige Zinserträge gelten können."


Finanz- und Geldwissen über den Begriff „Gesamtleistung"


Kunden einer Lebensversicherung haben Anspruch auf garantierte Versicherungsleistungen. Um diese garantierten Leistungen zu finanzieren, werden Deckungsrückstellungen gebildet. Für deren Berechnung legt der Gesetzgeber den sogenannten Höchstrechnungszins fest. Dieser beträgt gegenwärtig 1,75 Prozent.


Altverträge haben eine höhere Verzinsung


Verträge, die vor 2012 abgeschlossen wurden, erhalten je nach Abschlusstermin weiterhin einen garantierten Zinssatz von bis zu vier Prozent. Bei Allianz Leben beträgt die im Durchschnitt aller Verträge gewährte Garantieverzinsung 3,1 Prozent. Die Mittel für die Garantien erwirtschaften die Lebensversicherer insbesondere mit ihren Kapitalanlagen.


Da die Unternehmen bei der Kapitalanlage mehr Erträge erzielen als für die den Kunden garantierten Leistungen erforderlich sind, entstehen Überschüsse. An diesen Überschüssen beteiligen die Lebensversicherer ihre Kunden traditionell über die laufende Überschussbeteiligung, die jährlich zugeteilt wird, sowie gegebenenfalls über einen Schlussüberschuss und einen Sockelbetrag, die während der Laufzeit des Vertrages angespart und bei Vertragsfälligkeit oder Kündigung ausbezahlt werden.


Die versicherten Kunden werden, wie im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) vorgesehen, an den Bewertungsreserven beteiligt. Die Bewertungsreserven ergeben sich aus dem Unterschied zwischen Zeitwert und Buchwert der zu Anschaffungskosten bewerteten Kapitalanlagen. Sie orientieren sich an der Höhe und der Anlagedauer des vom Kunden zur Verfügung gestellten Kapitals.


Allianz Leben stellt bei speziellen Verträgen gegen Einmalbeitrag durch eine auf die längerfristige Bindung des Kunden ausgerichtete Überschussbeteiligung sicher, dass es nicht zu einer unangemessenen Benachteiligung des übrigen Versicherungsbestandes kommt. Bei diesen Verträgen werden für die Anfangsjahre, in der Regel in den ersten drei Jahren, eigene Überschussanteilsätze deklariert.


Dietmar Braun, freier Fachjournalist


Tags: Allianz, Bewertungsreserve, Dietmar Braun, Faulhaber, Garantiezins, Lebensversicherung

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