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Bittencourt: "Aus der Aktion habe ich gelernt"

Wenn Leonardo Bittencourt in Richtung Geißbockheim schlendert, hat er immer einen lockeren Spruch für die Trainingskiebitze parat. Der 22 Jahre alte Offensivspieler des 1. FC Köln kommt bei den Fans an, obwohl er erst im vergangenen Sommer in die Domstadt gewechselt ist. Mit seinem neuen Klub steht Bittencourt in der Bundesliga auf Rang neun. Auf einem einstelligen Tabellenplatz wollen die Kölner auch nach dem letzten Saisonspiel bei Borussia Dortmund stehen (heute, 15.30 Uhr, live bei Sky).

Vor der Partie bei seinem Ex-Klub spricht Bittencourt im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Denis de Haas über die Höhepunkte im rot-weißen Trikot, das Olympische Fußballturnier in Rio und seine Ambitionen auf die A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Bittencourt, Sie treiben häufig Ihre Späße. Sei es im Training, nach erfolgreichen Spielen oder in den sozialen Netzwerken. Sind Sie der Spaßvogel im Kölner Team?

Leonardo Bittencourt: Ich bin auf jeden Fall nahezu immer gut drauf. Eine gewisse Lockerheit hilft mir für die Spiele und das tägliche Training. Auch wegen unserer sehr guten Saison, die wir bislang gespielt haben, passt die Stimmungslage. Ich genieße jeden Tag als Fußballprofi. Ich freue mich, wenn ich gesund bin und auf dem Platz stehen kann. Es gibt Momente im Leben, die deutlich schwieriger sind. Deshalb ist es mir auch wichtig, zufrieden zu sein und das auszustrahlen.

DFB.de: Was war in dieser Saison bislang Ihr persönliches Highlight?

Bittencourt: Diese Saison hatte mehrere Highlights für die Mannschaft und mich parat. Wir hatten eine ganze Reihe toller, erfolgreicher Spiele dabei. In der Hinrunde konnten wir Derbysiege gegen Mönchengladbach und in Leverkusen feiern, wir haben zudem auf Schalke gewonnen. Und dann gab es natürlich das letzte Spiel vor der Winterpause gegen Borussia Dortmund, das wir in der Schlussphase noch gedreht haben. Das war passenderweise noch an meinem Geburtstag. Das war einfach herrlich. Es war rundum eine erfolgreiche Saison.

DFB.de: Ein Negativerlebnis hatten Sie aber auch. Das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wird Ihnen mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben, oder?

Bittencourt: Ja, natürlich. Da habe ich eine unnötige Rote Karte bekommen. Aus dieser Aktion habe ich gelernt. Ich bin natürlich auch sehr dankbar, dass die Mannschaft in den drei Spielen, in denen ich gesperrt war, ausreichend gepunktet hat.

DFB.de: Haben Sie sich das Foul nachher noch mal in der Wiederholung angeschaut?

Bittencourt: Nein. Ich war vorher so stolz, dass ich in der gesamten Saison erst zwei Gelbe Karten kassiert hatte. Auf dem Platz bin ich zuvor sämtlichen Streitereien aus dem Weg gegangen. Aber dann passiert in einem Sekundenbruchteil etwas, was du sofort bereust und leider nicht mehr rückgängig machen kannst. Deshalb habe ich es mir nicht mehr angeschaut.

Wenn Leonardo Bittencourt in Richtung Geißbockheim schlendert, hat er immer einen lockeren Spruch für die Trainingskiebitze parat. Der 22 Jahre alte Offensivspieler des 1. FC Köln kommt bei den Fans an, obwohl er erst im vergangenen Sommer in die Domstadt gewechselt ist. Mit seinem neuen Klub steht Bittencourt in der Bundesliga auf Rang neun. Auf einem einstelligen Tabellenplatz wollen die Kölner auch nach dem letzten Saisonspiel bei Borussia Dortmund stehen (heute, 15.30 Uhr, live bei Sky).

Vor der Partie bei seinem Ex-Klub spricht Bittencourt im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Denis de Haas über die Höhepunkte im rot-weißen Trikot, das Olympische Fußballturnier in Rio und seine Ambitionen auf die A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Bittencourt, Sie treiben häufig Ihre Späße. Sei es im Training, nach erfolgreichen Spielen oder in den sozialen Netzwerken. Sind Sie der Spaßvogel im Kölner Team?

Leonardo Bittencourt: Ich bin auf jeden Fall nahezu immer gut drauf. Eine gewisse Lockerheit hilft mir für die Spiele und das tägliche Training. Auch wegen unserer sehr guten Saison, die wir bislang gespielt haben, passt die Stimmungslage. Ich genieße jeden Tag als Fußballprofi. Ich freue mich, wenn ich gesund bin und auf dem Platz stehen kann. Es gibt Momente im Leben, die deutlich schwieriger sind. Deshalb ist es mir auch wichtig, zufrieden zu sein und das auszustrahlen.

DFB.de: Was war in dieser Saison bislang Ihr persönliches Highlight?

Bittencourt: Diese Saison hatte mehrere Highlights für die Mannschaft und mich parat. Wir hatten eine ganze Reihe toller, erfolgreicher Spiele dabei. In der Hinrunde konnten wir Derbysiege gegen Mönchengladbach und in Leverkusen feiern, wir haben zudem auf Schalke gewonnen. Und dann gab es natürlich das letzte Spiel vor der Winterpause gegen Borussia Dortmund, das wir in der Schlussphase noch gedreht haben. Das war passenderweise noch an meinem Geburtstag. Das war einfach herrlich. Es war rundum eine erfolgreiche Saison.

DFB.de: Ein Negativerlebnis hatten Sie aber auch. Das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen wird Ihnen mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben, oder?

Bittencourt: Ja, natürlich. Da habe ich eine unnötige Rote Karte bekommen. Aus dieser Aktion habe ich gelernt. Ich bin natürlich auch sehr dankbar, dass die Mannschaft in den drei Spielen, in denen ich gesperrt war, ausreichend gepunktet hat.

DFB.de: Haben Sie sich das Foul nachher noch mal in der Wiederholung angeschaut?

Bittencourt: Nein. Ich war vorher so stolz, dass ich in der gesamten Saison erst zwei Gelbe Karten kassiert hatte. Auf dem Platz bin ich zuvor sämtlichen Streitereien aus dem Weg gegangen. Aber dann passiert in einem Sekundenbruchteil etwas, was du sofort bereust und leider nicht mehr rückgängig machen kannst. Deshalb habe ich es mir nicht mehr angeschaut.

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DFB.de: Tauschen Sie sich nach den Spielen noch regelmäßig mit Ihrem Vater aus (Franklin Bittencourt bestritt 61 Bundesligaspiele für den VfB Leipzig und Energie Cottbus, Anm. d. Red.)?

Bittencourt: Ja, natürlich, weil er aus seiner Profizeit über viel Erfahrung verfügt. Wir sehen uns auch regelmäßig. Meine Eltern wohnen jetzt in der Nähe von Köln. Und wenn wir uns treffen, dann sprechen wir auch über die Spiele. Fußball hat bei uns in der Familie immer eine wichtige Rolle gespielt. Aber wir können das Thema auch mal beiseitelegen.

DFB.de: Sie haben trotz Ihrer 22 Jahre schon einiges als Fußballprofi erlebt. Inwieweit haben Sie sich als Typ verändert?

Bittencourt: Man wird von Jahr zu Jahr ruhiger, erfahrener und abgeklärter. Trotzdem bin ich noch jung und kann mich noch weiter verbessern. Ich bin noch längst nicht da angekommen, wo ich hin kann und hin möchte. In Köln habe ich mit Peter Stöger einen optimalen Trainer, der das Maximum aus mir rausholen kann.

DFB.de: Jürgen Klopp, Mirko Slomka und Horst Hrubesch, das ist nur eine Auswahl Ihrer bisherigen Trainer. Was ist das Besondere an Trainer Peter Stöger?

Bittencourt: Er ist in seiner Art und Aussage sehr sachlich und ruhig. Zudem ist Peter Stöger sehr menschlich. Er kann Berufliches und Privates voneinander trennen. Und er behandelt alle Spieler gleich. Da spielt es keine Rolle, ob man häufig oder selten zum Einsatz kommt. Er versucht gerade die Jungs, die nicht so nah an der ersten Elf sind, immer bei Laune zu halten. Das ist nicht immer leicht. Wir haben ja einen kleinen Kader. Und da ist es wichtig, dass jeder das Vertrauen durch den Trainer spürt.

DFB.de: Inwieweit hat Peter Stöger eine Rolle gespielt, als Sie sich im vergangenen Sommer für Köln entschieden haben?

Bittencourt: Wir haben uns vorher getroffen, also Peter Stöger, Jörg Schmadtke (Geschäftsführer Sport beim FC, Anm. d. Red) und ich. Das war ein super angenehmes Gespräch. Ich habe nicht nur Dinge gehört, die man als Spieler hören möchte. Sie haben mir auch klar gesagt, wo ich mich verbessern muss und was bei mir in der Vergangenheit nicht so optimal gelaufen ist. Daran habe ich erkannt, dass in Köln ehrlich gearbeitet wird und ich mich da weiter entwickeln kann. Und deshalb habe ich mich auch zum Wechsel entschieden.

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DFB.de: Nun steht die Sommerpause an. Haben Sie eigentlich schon Pläne für den 20. August?

Bittencourt: Nein, noch nicht.

DFB.de: Aber Sie wissen was an diesem Datum ist?

Bittencourt: Ja klar, das Finale des Olympischen Fußballturniers. Aber ich weiß noch nicht, ob ich beim Turnier dabei bin. Wenn der Kader veröffentlicht wird und ich nominiert worden bin, werde ich erstmal mit den Verantwortlichen beim 1. FC Köln sprechen.

DFB.de: Sie können als Deutsch-Brasilianer aber mit Sicherheit sagen, was die Mannschaft dort erwartet?

Bittencourt: Ich kenne das Land natürlich. Dort herrscht unfassbar viel Lebensfreude. Momentan ist die politische Lage natürlich etwas angespannt. Aber trotzdem ist Brasilien wunderschön. Zu Olympia kann ich nicht viel sagen, weil ich die Spiele noch nie erlebt habe. Aber ich gehe davon aus, dass die Stadien voll sein werden. Die Brasilianer lieben Fußball, und deshalb wird das Turnier eine große Attraktion sein.

DFB.de: Was ist für Deutschland drin?

Bittencourt: Leicht wird es nicht. Das Weiterkommen nach den Gruppenspielen ist realistisch. Und in einer K.o.-Phase ist immer alles möglich. Eine olympische Medaille wäre fantastisch und ein großes Ziel, die hat Deutschland im Männerfußball lange nicht mehr geholt (1988 gab es Bronze, Anm. d. Red.).

DFB.de: Sehen Sie die Fans eines Tages auch im Trikot der A-Nationalmannschaft?

Bittencourt: Der Traum ist natürlich da. Ich bin 22 Jahre, habe fast 100 Bundesliga-Spiele gemacht und möchte mich in der neuen Saison noch mal verbessern. Ich bin noch nicht am Ende meiner Karriere angelangt. Deshalb ist es doch klar, dass ich dieses Ziel habe.

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DFB.de: In Köln ist es das Ziel, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abzuschließen. Das gelang zuletzt vor 24 Jahren, also vor Ihrer Geburt. Warum ist der FC in dieser Saison wieder dran?

Bittencourt: Weil wir es uns einfach verdient haben. Wir haben eine super Saison gespielt, das wäre ein toller Abschluss. Klar haben wir am Samstag kein leichtes Spiel in Dortmund. Aber Ingolstadt müsste ja auch erstmal in Leverkusen gewinnen, um uns auf Platz zehn zu verdrängen. Nichtsdestotrotz: Wir haben vier Spiele in Serie nicht mehr verloren. Das wollen wir auch in Dortmund fortsetzen. Dann könnten wir zufrieden in den Urlaub fahren.

DFB.de: Wie ist Ihr Kontakt zu Ihrem Ex-Klub Borussia Dortmund heute?

Bittencourt: Mit Marco Reus, Mats Hummels und Moritz Leitner habe ich noch Kontakt. Dortmund ist ja nicht so weit weg. Deshalb trifft man sich ab und an auch mal. Ich hoffe, dass es die Jungs am Samstag etwas ruhiger angehen lassen, schließlich haben sie darauf die Woche das wichtige DFB-Pokalfinale gegen Bayern München (lacht).

DFB.de: Sie stehen noch bis 2019 beim FC unter Vertrag. Was kann der Klub in naher Zukunft erreichen?

Bittencourt: Das wird sich zeigen. In dieser Saison hätten wir es mit etwas mehr Glück und der nötigen Konstanz noch ein Stückchen weiter nach oben in der Tabelle schaffen können. Aber wir haben das Potenzial uns noch weiterzuentwickeln. Ich finde es ist wichtig, dass wir gut in die neue Saison starten. Wir wollen wieder in die obere Tabellenhälfte - trotz der starken Konkurrenz. Mit der Ankündigung "Wir wollen in Europa spielen" sind schon viele Mannschaften auf die Nase gefallen, deshalb ist es immer besser erstmal auf dem Platz zu liefern und dann weiter zu sehen.

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