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Grüner Wohnen: Zimmerpflanzen für Anfänger | waldviertler.wien

veröffentlicht von david

Sie sind grün, benötigen Aufmerksamkeit und machen das Leben in der eigenen Wohnung um ein ganzes Stück angenehmer. Worum es geht? Zimmerpflanzen!

Wer aus dem Waldviertel nach Wien zieht, kennt das Gefühl vielleicht - ein subtiles Verlangen nach etwas mehr Natur und Grün im Alltag. Im Vergleich zum Waldviertel ist Wien nun einmal sehr betongeprägt. Da kann die Stadt auch überhaupt nichts dafür, ganz im Gegenteil, eigentlich besteht Wien zu einem Drittel aus Grünfläche. Dennoch ist es eben eine Großstadt. In den meisten Fällen spielt sich unser Alltag irgendwo zwischen Wohnung, Uni, Arbeitsplatz und U-Bahn ab. Während die einen mehr Glück haben und neben ihrem Alltagsweg gleich einen Park finden, begrenzt sich das Habitat anderer rein auf Straße und U-Bahn-Tunnel. Aber nur, weil man vielleicht nicht immer Zugang zur Natur hat, heißt das nicht, dass man die Natur nicht zu sich holen kann.

Wie? Mit Pflanzen! Gerade inmitten des urbanen Stadtlebens bringen Zimmerpflanzen - wortwörtlich - Leben in die Wohnung. Ein Raum, der mit einigen Pflanzen gefüllt ist, wirkt belebter, entspannender und sieht, sofern man die richtigen Pflanzen wählt, auch viel besser aus. Sie vermeiden, dass die eigene Wohnung Teil jenes straßengeprägten Alltags wird, von dem man eigentlich eh schon genug hat. Außerdem ist es einfach schön, seine Zimmerpflanze überleben - oder noch besser wachsen - zu sehen. Wer sich jetzt noch nie ausführliche Gedanken über Zimmerpflanzen gemacht hat, der ist nicht alleine, keine Sorge. Alleine schon die Auswahl an möglichen Pflanzen kann überwältigend sein. Wir haben daher einige Tipps für den eigenen Pflanzendschungel gesammelt.

Warum überhaupt eine Pflanze?

Fakt ist: Zimmerpflanzen sind weit mehr als ein Einrichtungsstück. Beispielsweise verbessern Pflanzen die Luftqualität in ihrem jeweiligen Raum signifikant. Eine der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zeigte, dass Zimmerpflanzen innerhalb von 24 Stunden bis zu 87 % der Toxine in der Luft beseitigen. Lüften sollte man natürlich trotzdem regelmäßig, denn auch das beseitigt diese Stoffe - aber wer Pflanzen in seiner Wohnung hat, hat in jedem Fall bessere Luft. Und das kann wiederum zu besserem Schlaf und mehr Wohlbefinden führen.

Darüber hinaus zeigt eine ganze Reihe an Studien, dass Zimmerpflanzen unzählige positive Effekte mit sich bringen - mental sowie körperlich. Die Royal Horticultural Society (kurz RHS, "Königliche Gartenbaugesellschaft"), der größte britische Verein zur Förderung der Gartenkunst, fasst folgende Vorteile von Zimmerpflanzen zusammen:

bessere Stimmung ein geringeres Stresslevel höhere Produktivität (insbesondere bei Büropflanzen) bessere Reaktionszeiten bei der Ausführung von Aufgaben am Computer ein geringerer Blutdruck eine höhere Schmerzgrenze (bei Zimmerpflanzen in Spitälern) in einigen Studien führten Pflanzen auch zu einer erhöhten Aufmerksamkeitsspanne

Fazit? Zimmerpflanzen bieten viel Positives für geringen Aufwand. Und ganz abgesehen davon: Selbst die langweiligsten Räume erstrahlen mit ein paar Pflanzen in völlig neuem Glanz.

Im Zimmerpflanzen-Dschungel

Doch welche Zimmerpflanze ist nun empfehlenswert? Eines sei gesagt, da es auf der Welt um die 250.000 Pflanzenarten gibt, existiert sicherlich keine „beste" Wahl. Es kommt auch ganz darauf an, was du dafür ausgeben willst. Die pragmatischste Strategie, um an eine Pflanze zu kommen, ist ganz einfach: Einmal genauer im Elternhaus im Waldviertel umsehen und von dort eine mitnehmen. Das ist natürlich auch die günstigste Methode. Oder man geht zum Baumarkt und kauft sich eine. In jedem Fall gibt es bei der Pflege von Zimmerpflanzen vier Dinge zu beachten: Wasser, Licht, Luftfeuchtigkeit und ausreichend Sauerstoff. Diese Faktoren variieren je nach Pflanze und überhaupt ist Pflanzenpflege fast schon eine Wissenschaft. Um ein bisschen Durchblick zu schaffen und die Qual der Zimmerpflanzen-Wahl zu erleichtern, haben wir hier einige (halbwegs) pflegeleichte und schöne Empfehlungen gesammelt.

Wir beginnen mit der aufwändigsten Pflanze dieser Liste, die aber mit Sicherheit auch der größte Hingucker ist. Eigentlich sagt der Name schon alles. Die Monstera bildet große und wunderschöne Blätter. Wer nach Dschungelfeeling sucht, wird mit einer Monstera sicher sehr glücklich. Am besten wächst sie an einem hellen Standort, allerdings ohne direkte Sonneneinstrahlung. Sie braucht ganzjährig eine Umgebungstemperatur von mindestens 20 Grad Celsius. Gießen sollte man sie sehr regelmäßig, aber nie zu viel. Wasseransammlungen im Topf sind zu vermeiden und gelegentlich sollte man sie mit entkalktem Wasser einsprühen. Darüber hinaus braucht eine Monstera durch ihre riesigen Blätter meist eine Rankhilfe. Der Aufwand zahlt sich definitiv aus - denn in Sachen Ästhetik ist die Pflanze kaum zu übertreffen.

2. Bogenhanf

Bogenhanf sieht unglaublich faszinierend aus. Wie ein Volk von Blättern, das ewig nach oben in den Himmel strebt. Die Pflanze war vor allem in den 60ern populär und erlebt durch Instagram gerade wieder einen kleinen Trend - zurecht. Denn Bogenhanf ist schön und anspruchslos. Er gedeiht ab 15 Grad und muss gerade einmal alle zwei bis drei Wochen gegossen werden - und das lieber zu wenig als zu viel. Wieder gilt es, Wasseransammlungen zu vermeiden. Abgesehen davon mag er sehr viel Licht.

Eine Efeutute ist perfekt für hohe Standorte wie etwa auf einem Bücherregal. Sie wächst aus tendenziell dem Topf heraus und bildet eine anschauliche grüne Ästhetik für die gesamte Umgebung. Und: Sie benötigt kaum Pflege. Ein halbschattiger bis heller Standort reicht und tendenziell kommt eine Efeutute mit einmal Gießen pro Woche aus. Am wohlsten fühlt sie sich bei hoher Luftfeuchtigkeit, weshalb es sinnvoll sein kann, sie hin und wieder mit destilliertem Wasser zu besprühen.

Sie sind das Klischee einer pflegeleichten Pflanze. Kakteen brauchen nun einmal wirklich unglaublich wenig Aufmerksamkeit. Ein Kaktus ist mit viel Sonnenlicht - etwa direkt beim Fenster - glücklich und alle paar Tage sollte man ihn drehen, damit alle Seiten etwas vom Licht abbekommen. Beim Gießen empfiehlt es sich, die Erde einmal gut mit Wasser zu durchtränken und dann zu warten, bis sie völlig ausgetrocknet ist. Was das Aussehen betrifft, spalten sich die Meinungen. Die einen lieben das minimalistische Bild eines Kaktus während andere lieber zu einer etwas blattreichereren Pflanze greifen.

5. Gummibaum

Der absolute Klassiker unter den Zimmerpflanzen. Gefühlt jeder hatte in seiner Kindheit irgendwo einen Gummibaum herumstehen. In jedem Fall hat er seine Daseinsberechtigung - denn er ist groß, sieht gut aus und benötigt zugleich kaum Pflege. Ein Gummibaum gedeiht sowohl im Schatten als auch im Sonnenlicht, mag alle Temperaturen über 18 Grad und benötigt immer nur dann Wasser, wenn die Erde völlig trocken ist. Lediglich Zugluft verträgt er nicht so gut. Und Vorsicht: Für Hunde oder Katzen sind die Blätter giftig.

Plants, plants everywhere

Fazit? Zimmerpflanzen lassen nicht nur die Wohnung schöner aussehen, sondern sie haben auch einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden und machen verdammt viel Spaß. Wenn eine Pflanze wächst und gedeiht, ist es fast so, als würde man einem Kind beim Heranwachsen zusehen. Die obenstehenden Pflanzen sind einige Empfehlungen. Egal, welche Pflanze du dir schlussendlich zulegst, informiere dich immer genau, welche Pflege sie braucht. So überlebt sie auch jede Herausforderung. Und wer weiß, vielleicht können wir sogar etwas aus dem Dasein unserer Zimmerpflanzen lernen. Der Dichter Friedrich Schiller meinte einmal: " Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren. Was sie willenlos ist, sei du es wollend - das ist's!"

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