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Fahrradmesse Eurobike: Strampeln für den Bass

Bei Temperaturen um die 30 Grad hat am Mittwoch die dreißigste Ausgabe der Eurobike-Messe begonnen - zum ersten Mal in Frankfurt. „Durch die Eurobike City wird auch im gesamten Stadtgebiet niemand am Thema Fahrrad vorbeikommen", so der Anspruch der Veranstalter, der in diesem Fall wortwörtlich aufzufassen ist: Bereits seit Anfang der Woche ist der Mainkai zwischen Untermainbrücke und Eisernem Steg gesperrt. Am Mittwochnachmittag gleicht die „Eurobike City" einem Paradies für Fahrradlieb­haber. Während in den Messehallen Vorträge und Workshops zu den verschiedensten Themen der Radbranche laufen, rollen am nördlichen Mainufer die Räder. Die Messe bietet hier ein vielfältiges Un­terhaltungs- und Aufklärungsprogramm für alle Altersklassen.

„Unser Ziel ist es, nicht nur auf der Messe für Fachbesucher stattzufinden, sondern eben auch in der Stadt einen Ort für alle Fahrradfans anzubieten, an dem jeder eine gute Zeit haben kann", erklärt Mitveranstalter Daniel Tobias Etzel. Ausdruck dieser Vielfalt ist beispielsweise „Lasca Fox". Der DJ hat sich vor acht Ta­gen mit seinem Lastenrad und 400 Kilogramm Equipment von Berlin auf den weiten Weg nach Frankfurt gemacht. Die Strapazen sind ihm nicht mehr anzusehen. Daneben sind am Abend noch weitere Veranstaltungen geplant - ein Konzert und eine Disco der besonderen Art: Den benötigten Strom produzieren Freiwillige, die auf mehreren Fahrrädern gleichzeitig in die Pedale treten. Etzel betont: „Es muss schon jeder mitstrampeln, sonst gibt es keine Bässe."

Sichtlich begeistert

Auch das Thema Sicherheit kommt nicht zu kurz: Am Stand der Deutschen Verkehrswacht informiert Thomas Conrad über mögliche Formen der Unfallprävention im Straßenverkehr. Neben einer Helmberatung, die aus seiner Sicht viele größtenteils junge Menschen dringend benötigten, lohnt sich der Selbsttest auf dem Fahrrad: Hier kann man bei einer Simulation sein eigenes Bremsverhalten analysieren lassen und idealerweise verbessern. Auch der sichere Umgang mit E-Bikes und Scootern wird an diesem Stand ausgiebig thematisiert.

Mohammed Ali, ein Gast aus Berlin, zeigt sich sichtlich begeistert. Bereits am vorherigen Tag hat er von der Messe erfahren und war sich sofort sicher: „Da ich ein ökologischer Mensch bin und sehr gern Fahrrad fahre, musste ich hier unbedingt vorbeischauen." Möglichkeiten sich einzubringen gibt es viele - auch für Kinder: Mitten auf dem Mainkai entsteht ein Kreidebild im XXL-Format, an dem drei Künstler schon seit mehreren Tagen ar­beiten. Albert Dietrich, einer der drei, erklärt die Idee: Kinder hätten hier die Möglichkeit, das mittlerweile so gut wie fertiggestellte Bild auszumalen. In zwei Wochen dann werde eine Drohne das vollendete Werk fotografieren. Schon jetzt lässt sich die von rechts nach links zu lesende Symbolik mit Fahrradbezug er­kennen.

Erfahrenen Radfahrern fällt auf, dass die Straßen und Wege rund um die Veranstaltung mit einigen Kabel-Überfahrrampen gesäumt sind, wie man sie von anderen Großveranstaltungen kennt - mit einem Unterschied: Es wurden deutlich flachere Rampen verlegt, um ein komfortableres Überfahren der häufig recht steilen Rampen zu gewährleisten. So sind es auch die Details, auf die es sich bei der diesjährigen Eurobike zu achten lohnt. Bis zum nächsten Sonntag wird sie sicherlich noch die ein oder andere Überraschung bereithalten.

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