Eine trügerische Ruhe hatte sich über die ukrainische Hauptstadt gelegt, und das Letzte, womit Olesia an diesem Montag rechnete, war, dass direkt neben ihrem Arbeitsplatz eine Rakete einschlagen würde. "Ich hatte das Gefühl, dass es hinter mir Glas regnet", beschreibt die 38-Jährige den Moment, als sie gemeinsam mit ihrer zwölfjährigen Tochter Maria in das Hauptgebäude der nationalen Taras-Schewtschenko-Universität flüchtete.
Auf der Strassenkreuzung neben der knallrot bemalten Universität, im Zentrum der Stadt, schlug die erste Rakete dieses Vormittags ein. Das symbolträchtige Gebäude, benannt nach dem ukrainischen Nationaldichter, ist nur eine von mehreren Bildungs- und Kultureinrichtungen, die an diesem Tag beschädigt werden.