Daniel Wimmer

Sportjournalist | Kommentator, Landshut

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Der EHC Freiburg siegt beim EV Landshut

Der 16-jährige Nico Pertuch (Mitte) hielt den EVL lange im Spiel, am Ende konnte aber auch er die Niederlage nicht verhindern. (Foto: Christian Fölsner)

​Schwierige Personallage, ein Torhüterdebüt und am Ende eine deutliche Niederlage. Auch gegen den EHC Freiburg gab´s für den EV Landshut mit dünnem Kader nichts zu holen. 6:1 am Ende für die Wölfe - in der Höhe zu deutlich, der Sieg an sich aber verdient, obwohl diese DEL2-Partie lange spannend blieb. Hinten raus fehlte dem EVL aber einfach die Kraft und die Gäste schlugen gnadenlos zu.

Alexander Dotzler - er war der Einzige, der im Vergleich zum Dienstagsspiel gegen Kassel ins Aufgebot von Axel Kammerer zurückkehrte. Ergo: Die Personalsituation in Landshut weiter alles andere als rosig und das in einem derart wichtigen Spiel - dem Kellerduell zwischen dem Zwölften und dem Dreizehnten. Dem EHC Freiburg, bei dem der gebürtige Landshuter und Ex-EVL-Akteur Luca Trinkberger sein Comeback nach langer Verletzung gab, gelang letzte Woche in Ravensburg ein kleiner Befreiungsschlag. Das 4:2 in der Puzzlestadt war der erste Sieg nach zuvor fünf Pleiten in Folge.

Dem Tabellenstand entsprechend war die Partie zu Beginn auch kein Leckerbissen - wirkliche Torchancen - Fehlanzeige. Ganz ohne gefährliche Offensivaktionen blieb der erste Abschnitt dann aber doch nicht. Im Freiburger Powerplay, das vor einer Woche in Ravensburg schon doppelt zuschlug, hatte Christian Billich auf einmal viel zu viel Platz und traf im Nachsetzen zur Gästeführung. Heimkeeper Nico Pertuch, der kurzfristig für den angeschlagenen Dimitri Pätzold im Landshuter Gehäuse stand und so zu seinem Profidebüt kam, war da ohne Chance. Die Wölfe bekamen mit dem Treffer etwas Oberwasser, vom EVL kam vor allem in dieser Phase offensiv viel zu wenig.

Im zweiten Abschnitt wurde es dann besser - auf beiden Seiten. Viele Gelegenheiten, je ein Pfostentreffer und dann auch ein Tor. Und das fiel wieder für den EHC Freiburg, wieder in Überzahl und wieder war Pertuch machtlos. Jordan George verwertet einen klugen Querpass von Tyson McLellan - 2:0 aus Sicht der Wölfe. Doppelt bitter aus Landshuter Sicht: Daniel Bruch saß auf der Strafbank wegen zu vieler Spieler auf dem Eis - vermeidbar. Offensiv waren die Niederbayern zwar bemüht, Zählbares sprang dabei aber nicht raus.

Eine Unterzahl gleich zu Beginn der letzten 20 Minuten - die überstand der EV Landshut und kam dann wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer: Alexander Dersch schlenzt die Scheibe von der blauen Linie auf das Gehäuse von Luis Benzing und die rutscht durch - 1:2 - Momentum auf Landshuter Seite. Das war eine knappe Minute später aber schon wieder dahin: Oleg Tschawnow mit seinem allerersten DEL2-Treffer - 3:1 aus Sicht der Gäste - der Genickbruch für die dezimierten Hausherren. Lennart Otten, Jordan George, Liam Finlay - hinten raus wurde es dann deutlich. Die Kräfte schwanden sichtlich bei den Niederbayern, die Gegentore vier, fünf und sechs waren die Folge. Das 1:6 war dann auch der Endstand.

Das Ergebnis fällt angesichts des Spielverlaufs zu hoch aus, der Sieg für die Wölfe aus Freiburg ist aber natürlich hochverdient. Gutes Überzahlspiel, konsequente Defensive und ein voller Kader waren die Erfolgsfaktoren der Gäste, die damit den zweiten Sieg in Folge einfahren, bevor es am Sonntag zu Hause gegen die Dresdner Eislöwen geht. Zusätzlich ziehen die Breisgauer in der Tabelle an den Dreihelmenstädtern vorbei. Für die geht es erst kommende Woche am Freitag mit der letzten Partie des langen Heimspielmarathons gegen Heilbronn weiter.

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