Daniel Wimmer

Sportjournalist | Kommentator, Landshut

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ESV Kaufbeuren nimmt zwei Punkte aus Landshut mit

Eine 2:0-Führung reichte für das Team von EVL-Trainer Leif Carlsson nicht zum Sieg. (Foto: dpa/picture alliance/Pressehaus)

Intensiv, kämpferisch, spannend - bis zum Shootout. Die Niederbayern und die bayerischen Schwaben boten im Derby gute Unterhaltung am zweiten Weihnachtsfeiertag. Das bessere Ende beim EV Landshut hatten die Gäste aus Kaufbeuren, die trotz vieler vergebener Chancen und eines Rückstandes mit 3:2 nach Penaltyschießen gewannen.

Für die Neu-Landshuter Arturs Kruminsch und Drew Melanson, die bereits vergangenen Dienstag in Frankfurt im Einsatz waren, war es die Premiere am heimischen Gutenbergweg. Zwischen den Pfosten stand jeweils die Nummer 32 - Stefan Vajs auf Seiten der Gäste und Dimitri Pätzold im Gehäuse der Niederbayern. Letzterer war es auch, der in den ersten 20 Minuten im Fokus stehen sollte.

Es schien, als steckten die vorangegangenen vier Pleiten in Serie den Cracks von der Isar deutlich in den Knochen. Den besseren Beginn hatten nämlich die Gäste aus dem Allgäu. Sie setzten die Defensive des EVL unter Druck und zwangen diese durch gutes Forechecking immer wieder zu Fehlern. Die beste Chance in der Anfangsphase hatte Branden Gracel, der nach einem schön vorgetragenen Konter des ESVK freistehend vor Pätzold zweiter Sieger blieb. Auch im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts zeigten sich die Gäste überlegen. Mehr als ein Pfostenschuss durch Florian Ketterer sprang dabei jedoch nicht heraus. Aus Landshuter Sicht war das Ergebnis das beste nach dem ersten Drittel - 0:0.

Robin Palka hatte die erste klare Gelegenheit des Mittelabschnitts, scheiterte jedoch an Stefan Vajs. Ansonsten setzte sich aber zunächst das Bild der ersten 20 Minuten fort: Kaufbeuren mit mehr Spielanteilen und den besseren Gelegenheiten, aber auch mit derselben Torausbeute. Daran änderte auch ein Penalty von Branden Gracel nichts. Viel Glück und noch mehr Pätzold sorgten für die Null hinten beim EVL, der nun aber allmählich Mittel und Wege fand, in diese Partie zu finden. Die Folge: ein ausgeglichenes Spiel, das trotz aller Bemühungen auch in die zweite Pause torlos ging.

Die Hausherren konnten den Schwung mit ins letzte Drittel nehmen. Zunächst leistete sich Julian Eichinger eine Strafzeit und dann musste im folgenden Powerplay auch noch Stefan Vajs verletzungsbedingt das Eis verlassen. Die erste Amtshandlung von Vertreter Jan Dalgic war es, zwei Sekunden vor Ende der Strafe den Puck aus dem Netz zu fischen: Weihager - Melanson - Forster hieß die Landshuter Erfolgskette, die nur drei Minuten später erneut zuschlug - Max Forster mit dem Doppelpack - 2:0. Die Gäste kamen sich vor wie im falschen Film und hatten zunächst an dem Landshuter Doppelschlag zu knabbern.

Acht Minuten vor dem Ende konnte dann aber John Lammers für den Kaufbeurer Anschlusstreffer sorgen, der den Gästen spürbar wieder Aufwind verlieh. Nur zwei Minuten später schlug es dann erneut hinter Dimitri Pätzold ein: Branden Gracel mit dem verdienten Ausgleich. Gegen Spielende drückten die Allgäuer weiter, konnten aber genauso wie die heimischen Cracks nichts Zählbares mehr aus ihren Gelegenheiten machen - Punkteteilung nach 60 Minuten.

Die Overtime wurde intensiv geführt und bot wie das restliche Spiel auch Spannung bis zum Ende, Tore fielen aber keine. Wie bereits im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams musste das Penaltyschießen für die Entscheidung sorgen: Die ersten drei Schützen auf beiden Seiten vergaben allesamt, in der vierten Runde konnte dann Sami Blomqvist den zweiten Punkt für die Joker eintüten.

Die Truppe von Rob Pallin nimmt somit verdient zwei Punkte aus Landshut mit. Hätte in der frühen Phase der Partie die Chancenverwertung gestimmt, wäre sogar mehr drin gewesen. Der EVL mühte sich in diese Partie und erkämpfte sich zurecht einen Punkt, wenngleich auch für die Mannen von der Isar nach der 2:0-Führung neun Minuten vor dem Ende durchaus mehr möglich war. Alles in allem ein gerechtes Ergebnis!

Verschnaufpause gibt es zwischen den Feiertagen keine. Bereits am Montag reist der EVL nach Weißwasser, der ESVK empfängt dann die Heilbronner Falken.

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