Sabrina Drowski ist Social Media Managerin
Sabrina Drowski ist erst 31. Manches in ihrem Leben gelang ihr erst im zweiten Anlauf, sagt sie. Vieles nahm sie in Angriff. Für noch mehr interessiert sie sich. Und immer noch lernt sie. Social Media fasst alles zusammen, was sie fasziniert. Das lebt sie nun. Auch bei Unternehmerinnen.org.
Wenn man über eine Anfang 30-Jährige sagen darf, dass sie ein bewegtes Leben hat, trifft das für Sabrina Drowski wohl zu. Geboren 1980 in Berlin. Ost. Typisches Wendekind, schmunzelt sie. Mit neun Jahren erlebte sie die Endzeit der DDR nicht nur sehr intensiv, sie wusste auch schon damals genau, was sie wollte. Den familienbedingten Umzug nach Charlottenburg vielleicht nicht. Den Wechsel der Grundschule jedoch unbedingt. Denn nur dort konnte sie Französisch als erste Fremdsprache lernen.
Das Abitur schaffte sie im zweiten Anlauf. 2001. Zehn Jahre, nachdem die langjährige Leichtathletin Berliner Meisterin in der Fünfkampf-Mannschaftswertung geworden war. Sport war und ist ihr immer wichtig. Fitness, Tanzen, Volleyball, wieder Fitness, Pilates. Nach der Schule folgte eine Auszeit, in der sie Indien bereiste und die deutschen Weltkulturerbestätten mit dem Motorrad abtourte. Eine Grafikdesign-Ausbildung folgte. Abbruch nach drei Semestern. Eine Fortsetzung an anderem Ort mit gleichem Ziel aussichtslos.
„Ich sah ein, dass es dann wohl einfach nicht sein soll und orientierte mich um", erzählt Sabrina Drowski. Von 2006 bis 2008 ließ sie sich zur Heilpraktikerin ausbilden, lernte Fußreflexzonentherapie und bildete sich in Traditioneller Abendländischer Medizin weiter. „ Studieren wollte ich nie", sagt die junge blonde Frau. „Zu trocken und keine Lust auf 200 Leute in einem engen Saal." Weil sie Praxisbezug braucht und gut durch Probieren und Anleitung lernt, arbeitete sie neben der Ausbildung in den unterschiedlichsten Bereichen. Anstelle der ursprünglich anvisierten Zulassung als Heilpraktikerin entfaltete sich Sabrina Drowski in der Kundenberatung und im Vertrieb eines Naturheilmitteleinzelhändlers. Immer mehr verlagerte sich ihr Tätigkeitsfeld ins Internet. Sie konzipierte einen Online Shop, baute Facebook-Fanseiten auf und pflegte Blogs. Sie koordinierte und wickelte Online-Bestellungen ab, organisierte das Lager, gestaltete Schaufenster und Messeauftritte. Nebenbei bot sie Fußreflexmassagen an. Und sie arbeitete bis Ende 2009 als Arbeitsassistenz für einen behinderten jungen Mann.
Durch die Beschäftigung mit den neuen Medien kristallisierte sich heraus, wo es künftig hingehen soll: „Ich will meine Erfahrungen professionalisieren", nahm sich die agile junge Frau vor. Seit September 2011 absolviert sie eine Weiterbildung zur Social Media & Content Managerin. Perspektivisch möchte sie Kunden in den Bereichen betreuen, von denen sie selbst etwas versteht: Heilpraktiker, Therapeuten, Wellness-, Sport- und Fitnessanbieter beispielsweise. „Brauche ich überhaupt eine WWW-Visitenkarte? Was ist sinnvoll? Wie handhabe ich die verschiedenen Tools? Ist meine Homepage auf dem neuesten technischen Stand? Ist sie Web 2.0 tauglich?" Solche Fragen beantwortet sie mit Leichtigkeit. Und - sicher nicht unerheblich- sie kann so erklären, dass ihr auch weniger internetaffine Menschen folgen können. „Ich bin ein guter Mittler zwischen der fortschreitenden Webentwicklung und den Menschen, die sich diesem Wandel nur schwer anschließen können oder wollen, berufsbedingt aber müssen", schätzt sie selbst ein. Oft seien besonders Frauen unsicher mit der Technik. Andere haben weder Zeit noch Ideen, sich optimal im Netz darzustellen.
Sabrina Drowskis Dienstleistungsangebot ist deshalb so vielfältig wie ihr Lebenslauf. Es reicht von gestalterischen und kreativen Auftragsarbeiten über Beratung heilkundlicher Angebote bis zu Social Media und Strategieplanung. Dazu gehören mitunter auch ernste Worte über die Wirkung von unbedachten Äußerungen oder Kampagnen im Internet. „Wenn Leute Social Media als ein Instrument sehen, das rasch messbar mehr Kunden und damit mehr Geld bringt, ist das meiner Meinung nach kein nachhaltiger Denkansatz", fasst sie zusammen. Geben und Nehmen. Wissen vermitteln und Erkenntnisse darlegen. Verarbeiten, kommunizieren und voneinander lernen. Sabrina Drowski fallen noch mehr Stichworte zum Thema ein. Seit Anfang des Jahres unterstützt sie Unternehmerinnen.org mit ihrer Passion.
Seit sie selbst selbständig ist, bringt jeder Tag andere Dringlichkeiten mit. Reaktionen auf facebook oder nichtfunktionierende Tools können jede Planung durcheinander bringen. Doch das scheint die Einzelunternehmerin mit dem vollen Terminkalender nicht aus der Ruhe zu bringen. Noch baut sie ihr Unternehmen auf. Sie ist sicher: „Die schönsten Momente kommen noch." Mit ehrlichem, fairen Handeln, Fleiß und Neugier gegenüber Ungewohntem/Neuem ist sie gewappnet. Statt großer Träume setzt sie lieber auf viele kleine. „Das macht glücklicher", sagt sie. Körper, Geist und Seele sollen sich beruflich vereinen.
Am meisten geprägt haben sie ihre Eltern, die ihr Mut, Flexibilität und Ausstrahlung als Selbständige vorlebten. Zudem Neugier und die Erkenntnis, „dass Verbiegen nichts bringt außer Ärger und Stillstand in der eigenen Entwicklung". Ihr persönliches Lebensmotto könnte daher treffender kaum sein: „Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi". Es ist daher durchaus authentisch, wenn eine Anfang 30-Jährige Jungunternehmerin wie Sabrina Drowski schon Erfolgstipps geben kann: „Durchhalten, sich Unterstützung holen, sich austauschen und keine Angst haben, auch Fehler zu machen." Vor allem aber: „Kommunikation ist das A und O."
Autorin: Dagmar Möbius
Bildquelle: S. Drowski
