"Das Ziel scheint nahe zu sein, ist aber nicht so schnell zu erreichen." Das russische Sprichwort, das Reiseleiterin Natascha der ÖFB-Mediencrew auf der Fahrt vom Flughafen Richtung Hotel mitgegeben hatte, klingt nach dem Spiel wieder im Ohr. Österreich gewinnt gegen Russland mit 1:0. Das Ziel, die EM-Endrunde mit Startschuss am 10. Juni 2016 in knapp einem Jahr, liegt zum Greifen nahe.
"Wir haben den Glauben und sehen das Ziel", bekräftigte Teamkapitän Christian Fuchs vor dem Spiel - der Glaube an die eigenen Stärken und nicht in einem religiösem Sinne. Nach einer nervenaufreibenden zweiten Halbzeit mit etlichen Chancen für die Gastgeber erlöste der Schlusspfiff nach drei Minuten Nachspielzeit Mannschaft und Teams gleichermaßen.
Während die Österreicher feierten, verließen die Heimfans das Stadion. Nach der enttäuschenden WM-Endrunde in Brasilien inklusive Vorrunden-Aus scheint bei der Sbornaja endgültig die Luft heraußen. Die schon vorab spürbare fehlende Begeisterung und Spannung zeigte sich in der nicht ausverkauften Otkrytije Arena. Einige tausend der 42.000 Plätze blieben leer. Die Fans sorgten zwar für eine lautstarke Atmosphäre, der gefürchtete Hexenkessel in der neugebauten Arena blieb Marc Janko und Co. jedoch erspart. "Man hat dem Publikum angehört, dass sie nicht zufrieden sind", merkte auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller an.
Selbst im Stadtzentrum rund um den Kreml wies am Nachmittag bis auf einige rotweißrote Fans nichts auf die so wichtige Partie in der EM-Quali hin. Auch der einzige Fanshop innerhalb des Stadionvorplatzes hatte lediglich Merchandising in den rotweißen Farben des Heimklubs Spartak Moskva im Sortiment. Die Frage nach Schals in Farben der russischen Trikolore quittierte der Verkäufer mit einem Achselzucken und zog sich ins Innere seines kleinen Standes zurück.
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