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Kultautos der 1980er Jahre

Aus Hippies werden Yuppies und aus Marihuana wird Kokain. Kein Wunder. In den USA regiert Ronald Reagan. Der führt die Reaganomics ein, was zu massiven Steuererleichterungen für Besserverdiener führt und zu einem nie dagewesenen Anstieg der Staatsschulden. Kunst und Kultur sind auf der Höhe der Zeit, weswegen der Film "Wall Street" die moralische Verkommenheit der Finanzwelt vorführt. Stichwort: Gier ist gut. Nach zwei Jahrzehnten der Freiheits- und Friedensbewegung wird die Welt wieder bürgerlicher, konservativer und materialistischer. Die aufkommende Punk-Kultur ist da nur der logische Schritt.


In Deutschland manifestiert sich der neue Biedermeier in Person von Helmut Kohl. Der bleibt erstmal und regiert Deutschland 16 Jahre aus einer Strickjacke heraus. Erst aus Bonn, dann aus Berlin, weil 1989 ein ganzes politisches System kollabiert. Außerdem diskutiert Europa über sauren Regen und sterbende Wälder, was zur Gründung der Grünen und zur Einführung des Katalysators führt.


Zu den Erfindungen, die uns bis heute geblieben sind gehören der Apple-Computer, Teletext und die CD. Die Automobilindustrie lässt in den 80ern ein paar Fahrzeuge aufs Straßenbild los, an die man sich heute noch erinnert.


Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust. Wie schon Doktor Johann Faust steckten auch Mercedes-Fans in einem Dilemma. Einerseits hatten sie die Ölkrise samt Fahrverboten noch in der Erinnerung, andererseits kann es doch nicht sein, dass Mercedes plötzlich ein Massenauto für Jedermann wie den W201 baut - auch als 190er Benz bekannt.


Oder auch als C-Klasse-Vorläufer. Ausschlaggebend für die Entscheidung, eine Mittelklasse zu bauen, könnte gewesen sein, dass der 3er BMW bereits seit Mitte der 70er bewies, dass sich das gute Image einer Marke auch demokratisieren lässt. Aber was heißt das schon? Als der Mercedes 190 im Jahr 1982 auf den Markt kommt, war er zwar dreißig Zentimeter kürzer als der W123, dafür aber teurer (ein Missstand, den Mercedes 1984 mit Einführung der ersten E-Klasse wieder ausbügelte).


Damaliger Designchef und heutige -legende Bruno Sacco gelang es, Formen und Ausstrahlung der S-Klasse nach unten zu transferieren. Die Bescheidenheit des Fahrzeugs war auch am Motorenprogramm abzulesen. Zum Serienstart gab es eher Schonkost. Das Image polierte der 190E 2,5-16 auf. Der startete dann auch in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft.


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Mehr Kultautos der 1980er Jahre gibt es hier.

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