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Kultautos der 1970er Jahre

Klar, die 60er Jahre waren bewegend, da war auch noch nicht klar, was in den 70ern kommen sollte. Die Geiselnahme in München während der olympischen Sommerspiele brachte antisemitischen Terror nach Deutschland. Der Arabien-Israel-Konflikt löste 1973 eine Ölkrise aus und bei einer Ministerkonferenz der erdölexportierenden Länder in Wien kam es zu einer Geiselnahme.


Auch Deutschland kam nicht zur Ruhe. Der Kniefall von Willy Brandt in Warschau löste Diskussionen aus, wobei längst nicht alle die Meinung einnahmen, dass der Bundeskanzler das Richtige getan habe. 1974 muss er dann zurücktreten, weil sich Günter Guillaume, einer seiner engsten Mitarbeiter, als Mitarbeiter der Stasi erwies. Im Jahr 1977 beschwor die Rote-Arme-Fraktion dann den Deutschen Herbst herauf. Immerhin fand der Vietnamkrieg ein Ende.


Rein kulturell gab es dank der Filmreihe Schulmädchen-Report ein zaghaftes sexuelles Erwachen. Dank Herbert Feuerstein und dem MAD-Magazin zeigte auch der deutsche Humor erste Knospen. Die Kinder vom Bahnhof Zoo beleuchteten eine eher dunkle Seite der Republik. Im Kino schauten alle Star Wars, Das Leben des Brian, Aliens und Der Weiße Hai. Eine goldene Leinwand-Epoche. Außerdem feierten heutige Musiklegenden wie David Bowie, Queen, The Rolling Stones und Pink Floyd den Durchbruch.


Auch in der Automobilindustrie sollten Genies das Ruder übernehmen und Fahrzeuge schaffen, die bis heute das Straßenbild prägen. Ja, sogar dominieren.


Allen voran natürlich Volkswagen und der VW Golf. Die Wolfsburger hatten einen Hit dringend notwendig. Zwar wurde der VW Käfer Anfang der 70er Jahre zum meistgebauten Auto der Welt (mit rund 15 Millionen Stück löste er das Ford Model T ab), doch die Nachfrage brach dramatisch ein.


Die größeren Modelle von Volkswagen wollte keiner haben. Auch, weil sie auf der soliden aber veralteten Technik des Käfers beruhten. Die Rettung kam in Form der Auto Union.

Im Mai 1973 präsentierte VW den Passat, der baugleich mit dem Audi 80 (1972) war. 1974 kam dann der erste Golf auf den Markt und der Audi 50. Der wiederum war baugleich mit dem Polo, der ein Jahr später kam. Dank Baukastenprinzip und Gleichteilestrategie sparten sich die Unternehmen enorme Kosten. Die Fahrzeuge liefen so gut, dass die Käfer-Produktion nach Mexico ausgelagert wurde (wo noch bis 2003 gefertigt wurde).


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Mehr Kultautos der 1970er gibt es hier.

Eine Zusammenfassung finden Sie hier.


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