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Radio-Beitrag

Die Kaffeerevolutionäre

Bei der Weinprobe schlürfen? Na klar, das dient schließlich der vollen Geschmacksentfaltung. Aber bei Kaffee? Erst recht! In Berlin hat sich eine Specialty-Coffee-Szene gebildet, für die Filterkaffee nicht einfach ein Heißgetränk, sondern eine hochwertige Spezialität ist – vergleichbar mit Wein.

Getrunken wird der Kaffee im Idealfall ohne Milch, damit man die über 800 Aromen, die eine Kaffeebohne enthalten kann, richtig schmeckt. Kenner können Brombeer- oder Hibiskus-Noten erkennen und erschmecken, ob die Kaffeebohne in Äthiopien oder Costa Rica gewachsen ist sowie darüber fachsimpeln, ob das Kaffeepulver nicht eine Spur feiner hätte gemahlen werden sollen oder das Wasser zum Aufbrühen nicht besser zwei Grad heißer gewesen wäre.

Die Specialty-Coffee-Szene ist hierzulande noch jung und Berlin das Zentrum. Das Wissen über unterschiedliche Bohnensorten, deren Röstung und die Zubereitung des Kaffees kommt aus den USA, Australien oder Skandinavien und wird auf Seminaren weitergegeben: Eine klassische Gastronomie-Ausbildung reicht nicht aus, um als Barista arbeiten zu können.

Wie aus dem guten alten Filterkaffee eine hochwertige Spezialität wird – Charlotte Gerling war in einer Kaffeerösterei, in einem Café und bei einem Barista-Seminar, bei dem man das perfekte Aufbrühen lernen kann, um das herauszufinden.

[Audio 3'50'', kann auf Anfrage gerne zugesandt werden]