Unter die Haut: Mary Gaitskill erkundet in ihrem Roman „Die Stute“ mit kühner Sensibilität die Emotionen eines jungen Mädchens und ihrer Pflegemutter.
Der erste Eindruck täuscht. Dieses galoppierende Pferd vor Schäfchenwolken auf der oberen Hälfte des Covers, dieses schwarz-weiß entrückte Mädchengesicht auf der unteren! Dieser Titel, „Die Stute"! Die Schnörkel über den Kapiteln. All das suggeriert überzuckerte, melodramatische Belletristik. Die Storyline auch. Velvet, Mädchen aus einem New Yorker Problembezirk, kommt für zwei Wochen und dann häufiger zu Pflegeeltern, Ginger und Paul, in eine weiße, bürgerliche Landidylle. (...)