Am 20. April 2010 geschah der größte Ölunfall auf See, den es je gab:
Durch menschliches Versagen kam es auf der BP-Bohrinsel „Deepwater
Horizon“ zum Blowout: Ölschlamm und Gas schossen unkontrolliert aus der
Tiefe empor. In wenigen Minuten brannte die turmhohe Stahlkonstruktion,
explodierte schließlich und versank dann am 22.02.2010 im Golf von
Mexiko.
Allerdings floss am Meeresboden immer noch Öl und Gas aus der
Tiefsee-Bohrung – erst am 19. September konnten Experten nach mehreren
vergeblichen Versuchen die Bohrung in 1500 Metern Tiefe versiegeln.
11 Ölarbeiter waren dabei gestorben, die anderen 99 konnten gerettet werden.
Ein gigantischer Ölteppich erreichte am 29. April die Küsten des
nördlichen Golfs, besonders schwer getroffen waren die Bundesstaaten
Louisiana, Texas und Mississippi sowie das Mississippi-Delta.
Wie viele Menschen in Folge der Kontamination mit Rohöl und den
ölauflösenden Dispergenzien erkrankt oder gestorben sind, ist nicht
bekannt.
Der Untersuchungsbericht für den US-Präsidenten Barrack Obama
stellte BP und die Betreiberfirma Transocean klar als die
Hauptschuldigen heraus, allerdings hatte es auch Versäumnisse bei den
Aufsichtsbehörden gegeben.
Manager hatten aus finanziellen Überlegungen Wartungsarbeiten
aufgeschoben oder ganz abgesagt. Diese Fehlentscheidungen führten zum
Blowout, der katastrophalen Ölpest und dem Tod mehrerer Mitarbeiter.
Konkret hatte der Blowout-Preventer versagt, ein gewaltiges
Stahlkonstrukt mit mehreren Absperrventilen, was genau solche
Katastrophen hätte verhindern sollen. Aufsichtsbehörden hatten blind
darauf vertraut, dass die Industrie ihrer Verantwortung nachkommt,
außerdem fehlten Notfallpläne.
2016 wurden BP und der Bohrinsel-Betreiber Transocean zu Rekordstrafen verurteilt.
32 Seiten Broschüre für interessierte Laien
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