MÖBEL
Auch in der Möbelabteilung gibt es Buffets. Historisch eine Fortentwicklung der Truhe, war diese Mischung aus Kommode und darübergebautem Schrank über Jahrhunderte fester Bestandteil der „guten Stube“ oder der Küche – egal ob im großbürgerlichen Herrenhaus oder im einfachen Bauernhof. The place to be für Teller, Gläser, Tischdecken und ganz nebenbei auch noch Abstell- und Zubereitungsfläche. Dieser multifunktionale Pragmatismus hat allerdings seinen Preis: Buffets sind innenarchitektonische Wuchtbrummen.
In Zeiten des knappen Wohnraums haben sie darum einen schweren Stand. Sollte man sein Buffet nicht mehr unterbringen, findet sich im Netz aber sicher noch ein Abnehmer. Ein Gründerzeitbuffet ist immerhin eine waschechte Antiquität. Und sollte es doch nicht ganz so antik sein, dann hilft das Attribut shabby chic. Praktisch jedes zweite Buffet wird so angepriesen. Benjamin Knödler
Dieser Beitrag erschien in Ausgabe 39/16 der Wochenzeitung "der Freitag".
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