Axel Rehfeld

Autor, Blogger, Hagen im Bremischen

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Emotionalität als Schlüssel zur Selbstidentifikation - Kunst der Künstlerin Heidemarie Rothe

Als zeitgenössische Künstlerin, Designerin, Autorin und Galeristin geht Heidemarie Rothe, ihrer Berufung folgend, seit vielen Jahren ihren eigenen Weg.

Unabhängig vom Zeitgeist einer ausschließlich kopfbezogenen Kunst entwickelte Rothe ihre eigene Kunstrichtung, ihren eigenen unverwechselbaren Kunststil und eine Vielfalt von Kunstwerken unterschiedlicher Materialherkunft auf der Grundlage ihrer philosophischen Überzeugungen und Ansichten. Unter der Bezeichnung des emotional-berührenden organischen Abstraktionismus erstellt die Künstlerin schwerpunktmässig Exponate in der Acrylmalerei, in Lack, als Polychromstiftzeichnungen, als Glaskunstwerke und als Teppichkunst. Trotz der Verschiedenartigkeit der verwendeten Materialien ist der Kunststil von Heidemarie Rothe unverwechselbar deutlich erkennbar und die einzelnen Exponate harmonieren miteinander wie aus einem Guss.

Ausgehend von dem Gedanken, dass Farbe und Formen die Grundlage bilden für die Abbildung der emotionalen Wahrnehmung der Realität, zeigt die Künstlerin Heidemarie Rothe in ihren Exponaten ihre Emotionalität als ihren eigenen Schlüssel zur Selbstidentifikation. Die Darstellungen drücken in ihren organischen Formen die Integrität und die Naturverbundenheit der Künstlerin deutlich aus. Die starke Farbigkeit ist der Gradmesser zur Intensität ihrer ureigensten Erlebnisse, wobei die Tiefe des Gefühls bei der Wahrnehmung der Realität von ausschlaggebender Bedeutung für Heidemarie Rothe ist. Eine realistische vorgegebene Form in der Wiedergabe ist für die Übersetzung der Erfahrungen nicht nur nicht notwendig, sondern einengend.

Dadurch erreicht Rothe, dass durch ihre Exponate eine allumfassende göttliche Harmonie im Sinne einer Verschmelzung der Kunstwerke mit der Grösse der Natur, in die die Menschen miteingebunden sind, als eine Wurzel ihrer Kunst sichtbar wird. Diese Harmonie teilt sich dem Betrachter mit, sofern dieser sich ohne Angst öffnen kann mit dem Ziel, für sich eine Einheit mit sich selbst zu finden. Hilfestellung bei dem Verständnis Ihrer Kunstschöpfungen gibt die Künstlerin als Autorin, indem sie dem Betrachter mit Lyrik einen anderen Zugang zu Ihrer Kunst gibt. Durch diese sprachliche Ebene wird dem Betrachter ein anderer Weg als der optische aufgezeigt. Diese Einheit mit sich selbst, die der Betrachter anstrebt, ist sehr wichtig, sowohl für den einzelnen Menschen als auch für die Gesellschaft, in der er lebt.

Unter der Berücksichtigung einer Gesellschaft mit Menschen, die mit sich in Einheit und somit mit ihrer Umwelt in Einklang leben, wird im Zuge eines geeinten zusammenwachsenden Europas im Sinne einer sich entwickelnden globalisierten Gesellschaftsform Toleranz, gegenseitige Achtung und Anerkennung die Basis für eine friedliche Koexistenz der noch vorhandenen nationalen Gesellschaften sein.

Somit ist die Kunst Rothes trotz aller Harmonie durchaus auch als Kritik an der Gesellschaft zu verstehen, die die Ängste ihrer Mitglieder noch zu überwinden hat. Innerhalb der nationalen Gesellschaften ist im Bereich von Toleranz und von gegenseitiger Anerkennung noch einiges zu tun.