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Achilles ∗ Held in Frauenkleidern

Achilles ∗ Held in Frauenkleidern
Achilles ∗ Held in Frauenkleidern ∗ Griechische SageAchilles ∗ Held in Frauenkleidern ∗ Griechische Sage
Achilles ∗ Held in Frauenkleidern ∗ Griechische Sage

Achilles ist bekannt vor allem als der sagenhafte griechische Held, der im Krieg gegen Troja den trojanischen Prinzen Hektor im Zweikampf tötete. Nur wenige allerdings kennen die folgende kuriose Geschichte über Achilles aus der Zeit vor dem Trojanischen Krieg.


Thetis, die göttliche Mutter des Achilles, kannte das zukünftige Schicksal ihres Sohnes genau. Sie wusste, dass jener am Trojanischen Krieg teilnehmen und nicht lebend zurückkehren werde. Um ihren Sohn vom Kämpfen fernzuhalten, schickte die Mutter deshalb ihren Sohn heimlich zu König Lykomedes, damit er sich auf dessen Insel Skyros verstecken konnte und dort verborgen war.


Zu Recht glaubte Thetis, dass die griechischen Gefährten von Achilles, einen überaus tapferen Soldaten wie ihn, suchen würden. Tatsächlich gehorchte Achilles den Worten seiner Mutter und zog sich in das Königreich des Lykomedes zurück.


Als er dorthin gekommen war, legte er sofort ein Frauenkleid an, damit niemand ihn erkennen konnte. Er erhielt auch einen neuen Namen: Er wurde Pyrrha genannt. Lange wohnte Achilles in dem Teil des Hauses, welches eigentlich nur für Frauen bestimmt war. Dort führte er nun als einziger Mann unter vielen Frauen ein sehr angenehmes Leben.


Die Tochter des Königs war von so großer Liebe zu Achilles entflammt, dass sie ihm einen kleinen Sohn zur Welt brachte. Aber dieses Glück war nicht dauerhaft. Die Griechen gaben dem Odysseus den Auftrag, den tapferen Achilles zu finden und herbeizuholen, weil sie wussten, dass sie ohne seine Hilfe die harten Trojaner niemals besieden würden.


Odysseus, dieser überaus listige Mann, kam so einmal auf die Insel des Lykomedes. Mit dem Verdacht, dass Achilles auch dort verborgen sein könnte, sprach er mit größter Redegewandtheit im Königshaus folgende Worte: »Wenn du zufällig anwesend sein solltest, lieber Achilles, höre meine Worte! Ich stelle dir größten Ruhm in Aussicht. Wenn du mit uns die Trojaner besiegst, wird dein Name unsterblich werden. Wenn du aber am Krieg nicht teilnimmst, wirst du schließlich als unbekannter, im Dunkel bleibender Mensch dein trauriges Leben beenden. Ich verspreche hier und heute keine leeren Dinge. Deshalb komm mit mir!«


Achilles, der dort anwesend und mit einem Frauenkleid angezogen war, wurde durch diese Worte sehr bewegt, aber er verriet sich weder durch irgend einen Gesichtsausdruck noch durch eine Äußerung. Als Odysseus sodann merkte, dass er die Rede wohl vergeblich gehalten hatte, bereitete er noch eine List vor.


Achilles befahl, dass in dem Teil des Palastes, in dem die Frauen wohnten, Waffen unter schönen Kleidern verborgen wurden. Während die Frauen die Kleider bewunderten, gab Odysseus außerhalb des Hauses mit einem Horn das Zeichen zum Kampf. Kaum hatte Achilles das bekannte Horn gehört, ergriff er die unter den Kleidern verborgenen Waffen und verließ kampfbereit das Haus.


Jetzt erkannten alle Griechen den Achilles sofort, obwohl er noch ein Frauenkleid trug. Große Scham erfasste ihn und er zögerte auch nicht mehr, von sich aus am Trojanischen Krieg teilzunehmen.


Achilles ∗ Held in Frauenkleidern ∗ Griechische Sage



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