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Der Pfau im Hühnerhof

Der Pfau im Hühnerhof
Der Pfau im Hühnerhof - John Gay - Fabel
Der Pfau im Hühnerhof - John Gay - Fabel Neid
Je vollkommener Schönheit ist, desto eher wird der kleinste Mangel, der kleinste Fehler sichtbar. Ein winziger, dunkler Fleck kann das blendende Weiß des frisch gefallenen Schnees trüben.
Diese Erfahrung musste auch ein Pfau machen, als ihn einmal der Hunger zum anderen Federvieh trieb, das im Hühnerhof umher lief und seine Körner aufpickte.
Kaum zeigte er sich in seiner schillernden Pracht unter all den Gänsen, Enten, Hühnern und Truthühnern, als sie ihre Hälse nach ihm verdrehten, vollkommen vergaßen weiter zu fressen und dem Pfau deutlich zeigten, dass sie nichts von seinem prächtigen Aussehen hielten.
Der Pfau, seiner Schönheit und Würde wohl bewusst, schritt ruhig zwischen seinen von der Natur nicht so reich beschenkten Verwandten dahin und fraß bedächtig, ohne sich um sie zu kümmern. Um sie aber dann doch zu beschämen, schlug er mit seinen schleppenden, samtigen Federn ein herrliches Rad.
So gleißend, so funkelnd war der Schmelz der Farben, dass die anderen Vögel sich halb geblendet abwenden mussten, und das brachte sie erst recht in Zorn.

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