Für die Legalisierung von Drogen, gegen Rassismus und mehr Mitbestimmung - Sabrina Dasch und Matthias Ernst zeigen, wofür sie sich einsetzen. Von Astrid Probst, MZ
Sabrina Dasch und Matthias Ernst diskutieren gerne die Forderungen der Jungen Grünen. Foto: Astrid Probst
Straubing.Den beiden jungen Sprechern der Grünen Jugend, Sabrina Dasch und Matthias Ernst, ist die politische Begeisterung und die Stacheligkeit anzumerken. Getreu ihres Maskottchens, des Igels, wollen die Straubinger Sprecher stachelig sein und anecken. Mit insgesamt sieben Mitgliedern hat sich die Straubinger Grüne Jugend im vergangenen Jahr gegründet. Damit gehört der Straubinger Jugendverband zu einer der Wenigen im Landkreis Niederbayern, dies zu ändern, ist eine Herzensangelegenheit der Sprecher.
„Irgendwann kam ich in das Alter, mich mit Politik auseinander zu setzten und ich merkte, dass einige Dinge schief laufen, die man ändern sollte", sagt Dasch. Ähnlich erging es Ernst, der sich 2012 als Direktkandidat für den Landtag bewarb: „Ich wollte aktiv mitgestalten und meine Interessen stimmten mit denen der Grünen Jugend überein".
Sie leben das ParteiprogrammDas Wort „Grün" setzten die Sprecher im Alltag aktiv um: So verzichten beide auf Fleisch, Dasch lebt vegan. Sie leben die Programmpunkte der Partei vor, fahren mit dem Bus, achten im Haushalt auf einen sparsamen Energieverbrauch und kaufen ihre Kleidung im Second-Hand-Laden oder tragen Fair-Trade-Klamotten: „Wir haben noch Visionen", sagt Ernst.
Die Reaktion auf ihr Engagement ist durchwachsen. Während Familie und Freunde das politische Interesse der Jugend lobenswert finden, reagieren Straubinger bei Infoständen eher abweisend und die Programmpunkte der Grünen Jugend finden wenig Anklang.
Auch das Wort „Jugend" ist den jungen Straubingern ein Anliegen. Deshalb ist es auch das vorrangige Ziel der beiden, auf den Straubinger Jugendverband aufmerksam zu machen: „Wir wollen die Politik jünger machen! Es darf nicht sein, dass ältere Menschen über Jugendthemen entscheiden und aus Unkenntnis zum Nachteil derer entscheiden. Junge Leute sollten über ihre eigenen Themen entscheiden", das wünscht sich Ernst, der bald sein Politikstudium in Regensburg beginnen wird. Jungen Leuten eine Stimme geben, das liegt auch Dasch am Herzen. Die 15-Jährige hat genaue Vorstellungen, wie sich die Politik verändern sollte.
Kampf gegen Diskriminierung„Uns ist auch wichtig, Diskriminierung und Rassismus zu verhindern" sagt die Gymnasiastin. Bekämpfung der Diskriminierung und des Rassismus sind nur zwei von vielen Parteipunkten der Grünen Jugend. Sie setzten sich für den Schutz der Umwelt, für die Legalisierung von Drogen, die Stärkung der Frau und für mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten ein. Bei der Legalisierung von Drogen gehe es den beiden nicht um den Konsum, sondern um die Senkung der Kriminalität, die Kontrolle der Inhaltsstoffe durch Chemielabors und um entsprechende Hilfe für die Süchtigen.
„Wir denken noch in großen Dimensionen, wir haben hochgesteckte Forderungen und große Ziele", sagt Ernst.
Die Sprecher planen einige Aktionen, um ihre Forderungen durch zu setzen und die Bekanntheit der Grünen Jugend in Straubing zu steigern. Um das Bewusstsein für Ressourcen zu steigern, soll eine Kleidertauschparty organisiert werden. „Außerdem planen wir ein grünes Kino, zu dem jeder kommen darf und wir zeigen einen Film, der sich mit den Missständen, die wir anprangern, kritisch auseinander setzt.", verrät Dasch. Hilfe bei der Organisation brauchen die 15- und der 20-Jährige nicht, nur finanziell greift der Kreisverband unter die Arme.