Ja, die Screening-Sonde hat eine Graduierung von 3,5 und 5,5 Millimetern. Im gesunden Zustand misst man bis zu drei Millimeter. Ein Bereich über 3,5 Millimetern weist auf eine moderate Ausprägung der Erkrankung hin, bei über 5,5 Millimetern ist das ein Hinweis, dass es sich um eine schwere Parodontitis handeln kann.
Das Screening dient aber nur der ersten Identifizierung der Parodontitis oder einer Gingivitis. Wird eine solche erkannt, erfolgt anschließend weitere Diagnostik. Und mit dem Patienten wird noch einmal intensiv über Mundhygienemaßnahmen gesprochen.
Mehr zum ThemaSchöne, gesunde Zähne sind nicht nur ein anmutender Anblick, sondern geben auch Auskunft über die Gesundheit eines Körpers. Wer Schmerzen im Mund hat, hat auch Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Parodontitis kann sogar zu einer Erkrankung des Herzens und der Blutgefäße führen. Und Diabetes steht im wechselseitigen Zusammenhang mit einer Parodontitis. rbb Praxis mit vielen Themen rund um die Zahngesundheit.
Strahlend weiße Zähne sind ein Schönheitssymbol und sie stehen auch für Gesundheit. Tatsächlich gehen manche Erkrankungen mit der Verfärbung von Zähnen einher. Meistens sind es aber Nikotin, Kaffee, Rotwein und Co., die die Zähne verfärben. "rbb Praxis" informiert, mit welchen Methoden sie wieder zum Strahlen gebracht werden können und wann Aufhellen, auch Bleaching genannt, eher schadet.
Standard ist die sogenannte systematische Parodontitis-Therapie. Bei ihr gibt es Behandlungsschritte, die aufeinander aufbauen und sich stufenweise ergänzen. Für den Behandlungserfolg ist es wichtig, am Anfang zu beginnen:
Es gibt eine sogenannte Vorbehandlung - der Name ist etwas irritierend, da sie bereits Teil der Behandlung ist. Dabei werden alle Reizfaktoren entfernt, wie zum Beispiel Füllungen, die nicht richtig dicht am Zahn liegen, sondern wie ein Balkon darüber hängen - darunter können sich schnell Bakterien sammeln.
Dann wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt, dabei wird Zahnstein entfernt und die Zahnoberflächen gründlich poliert, damit die Zähne glatt sind. Dabei wird dem Patienten auch noch einmal die richtige Putztechnik gezeigt und auch, wie er die Zahnzwischenräume am besten pflegt - das ist alles individuell verschieden, je nachdem ob der Patient beispielsweise Brücken hat oder nicht und wie fit er motorisch ist.
Nach zwei bis drei Wochen gibt es einen Kontrolltermin, bei dem zusammen mit dem Patienten besprochen wird, was gut geklappt hat und was noch nicht. Und es geht auch darum, den Patienten immer wieder zu motivieren.
Das ist der Optimalfall. Was, wenn immer noch tiefere Taschen da sind?Wenn noch tiefe Taschen, ab drei Millimetern, da sind, erfolgt eine Reinigung der Zahnfleischtaschen unter lokaler Betäubung. Häufig hat sich Zahnstein auch unterhalb des Zahnfleischs an der Zahnwurzel gebildet, der eine Ansammlung von Bakterien begünstigt. In ganz schweren Fällen werden zusätzlich Antibiotika zur Bekämpfung der Bakterien eingesetzt.
Etwa acht bis zwölf Wochen nach der Behandlung wird wieder die Tiefe der Taschen nachgemessen und mit dem Vorbefund verglichen. Das Ziel ist es, keine Zahnfleischtaschen über drei Millimeter zu haben.
die gute mundhygiene* Zähne zweimal täglich putzen: optimalerweise eine halbe Stunde nach dem Frühstück und vor dem zu Bett gehen - jeweils etwa zwei Minuten (die richtige Putztechnik mit normaler oder elektrischer Zahnbürste zeigt Ihnen Ihr Zahnarzt)
* Zahnzwischenräume mit Interdentalbürste säubern (Ihre Zahnärztin berät Sie zur richtigen Größe)
* Fluoridhaltige Zahncreme zur Karies-Prävention verwenden
* Mundspülung ist optional, sollte in jedem Fall aber ohne Alkohol sein
* Regelmäßig zu den Vorsorgeterminen Ihres Zahnmediziners gehen, damit auch schmerzlose Probleme auffallen
Wie sieht so eine Operation dann aus?Bei der resektiven Parodontalchirurgie wird Zahnfleisch entfernt und verlegt, sodass man auf die gesunden drei Millimeter Taschentiefe kommt.
Bei der regenerativen Parodontalchirurgie dagegen werden in Knochentaschen Materialien eingebracht, die den Zahnhalteapparat wieder aufbauen. Das ist aber nur bei circa fünf bis zehn Prozent der Defekte machbar.
Wie wahrscheinlich ist es, dass die Parodontitis bei einem Patienten nach einer Therapie wieder aufflammt?Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die immer wieder kommen kann. Daher sollten Parodontitis-Patienten in einem Nachsorgeprogramm sein. Je nach Risiko werden ein bis viermal pro Jahr die Taschen nachgemessen, nach Bedarf eine professionelle Zahnreinigung gemacht, das Mundhygiene-Training aufgefrischt, weiter motiviert. Tiefere Taschen werden noch einmal gereinigt.
Wann wird aus einer normalen Zahnfleischentzündung eine Parodontitis?Die normale Zahnfleischentzündung, die Gingivitis, betrifft nur den äußersten Saum des Zahnfleischs. Die Parodontitis dagegen betrifft die tiefer liegenden Strukturen des Zahnhalteapparates.
Der Zahn geht nicht direkt in Knochen über, sondern hat eine Zahnfleisch-Manschette. Erst dann kommen feine Haltefasern, die den Zahn quasi in den Knochen überführen. Besteht eine oberflächliche Zahnfleischentzündung über eine längere Zeit, greifen die Bakterien auch die tiefer liegenden Strukturen an. Sprich, Faserapparat und Knochen werden abgebaut, es bildet sich eine Zahnfleischtasche und der Zahn verliert an Halt.
Zahnzwischenräume machen gut 40 Prozent der Zahnoberflächen aus. Wer sich nur die Zähne putzt, vernachlässigt also einen großen Teil seiner Zähne."
Frau Dr. Hezel, was könnte es Schöneres geben, als sich an einem Sommerabend über Paradontitis zu unterhalten - vielen Dank für das Gespräch!Dr. Lisa Hezel: (lacht) Ja, mein Mann hat schon gesagt ‚Jetzt geht's mit deinem Lieblingsthema weiter'.Danke.
Das Interview führte Ariane Böhm.Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe stellt ihren Aktionstag 2019 unter das Motto "Ich spüre was, was du nicht siehst". Damit will man auf die so genannten neuropsychologischen Folgen des Schlaganfalls hinweisen: anders als Lähmungen oder Sprachstörungen, sind sie für Außenstehende oft kaum erkennbar. Im Video-Interview dazu die Neuropsychologin Petra Denzler von der MEDIAN Klinik Berlin-Kladow.
Wenn es um eine gesunde Ernährung geht, denken viele Menschen vor allem an Vitamine und auch Eiweiß ist insbesondere bei Selbstoptimierern in den sozialen Medien als Superfood schwer angesagt. Ballaststoffe galten dagegen lange eher als etwas, an das man vielleicht bei Darmproblemen denkt. Doch neue Studien zeigen: Ballaststoffe können die Gesundheit schützen, z.B. den Blutdruck senken, im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes helfen oder sogar Krebs vorbeugen.
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