Die nicht-alkoholische Fettleber ist die am weitesten verbreitete Lebererkrankung: Rund 30 Prozent der Deutschen sind betroffen. Unter stark Übergewichtigen und Diabetikern sind es sogar rund 85 Prozent. Die Fettleber ist damit eine klassische Zivilisationskrankheit.
Eine Krankheit, viele Auslöser
Auslöser für eine Fettleber gibt es viele.
Insbesondere starkes Übergewicht und eine ungesunde Ernährungsweise
tragen zur Entstehung bei, denn überschüssige Energie wird als
Körperfett gespeichert - unter anderem eben auch an der Leber.
Betroffene selbst bemerken eine Fettleber meist lange Zeit nicht oder
fühlen sich bloß etwas müder und unkonzentrierter als sonst. Das ist
gefährlich, denn wenn die Krankheit lange unerkannt und unbehandelt
bleibt, kann sich die Leberstruktur verändern. Zwischen den Leberzellen
bildet sich dann vermehrt Bindegewebe, das vernarbt - was langfristig zu
einer Leberzirrhose führt. Als Leberzirrhose bezeichnet man das
Endstadium chronischer Leberkrankheiten.
Bei einer Fettablagerung, die mit erhöhten Entzündungswerten einhergeht,
spricht man auch von einer Fettleberhepatitis (Steatohepatitis).
Grundsätzlich gilt: Erst wenn Leberschäden schon sehr weit
fortgeschritten sind, macht sich dies im Blutbild anhand einer Erhöhung
der sogenannten Leberwerte (GOT, GPT) bemerkbar. Bei einem Verdacht auf
Fettleber setzen Ärzte daher in der Regel Ultraschalluntersuchungen ein.
An sich wird zwischen drei Stufen der Fettleber unterschieden:
1. Die reine Fettleber ohne entzündliche Reaktion
2. Eine Fettleber mit entzündlicher Reaktion (Steatohepatitis)
3. Leberzirrhose
Diabetiker sind häufiger betroffen
Neben Übergewicht können auch bestimmte
Medikamente - wie Paracetamol, einige Rheumamittel und Antibiotika -
Diabetes, Viren und Eiweißmangel durch Unterernährung Auslöser einer
Fettleber sein. Eine weitere Ursache ist Vitamin-B-Mangel: Fehlt dem
Körper Vitamin-B, wird das in der Leber enthaltene Fett nicht richtig
weiterverarbeitet und reichert sich dort an.
In ganz seltenen Fällen kann es auch zu einer plötzlichen
Leberverfettung während der Schwangerschaft kommen, meist nach der 30.
Schwangerschaftswoche. Die Erkrankung ist sehr gefährlich und kann für
Mutter und Kind mitunter tödlich enden; wie genau sie ausgelöst wird ist
bisher jedoch unklar.
Dass Diabetes-Patienten häufiger von einer Fettleber betroffen sind als
andere, liegt daran, dass mit der Krankheit Veränderungen im
Fettstoffwechsel einhergehen: Bei einer Insulinresistenz werden vermehrt
Fette im Körper freigesetzt. Dadurch nehmen auch die Leberzellen mehr
freie Fette auf.
Therapie bei Fettleber
Die Therapien unterscheiden sich je nach
Auslöser daher deutlich voneinander. In jedem Fall sollte eine Fettleber
möglichst frühzeitig behandelt werden, um der Gefahr einer
Leberzirrhose vorzubeugen.
Wenn Medikamente die Ursache für eine Fettleber sind, müssen diese
entweder ersetzt oder mit einem Gegenmittel behandelt werden. Bei
Paracetamol kann beispielsweise zusätzlich das Gegenmittel Acetylcystein
eingenommen werden.
Ist eine verfettete Leber erblich bedingt, kann durch eine
Ernährungsumstellung nur wenig erreicht werden. Ärzte versuchen dann,
die Zellmembran der Leber zu stärken, indem sie stabilisierende
Medikamente verordnen, Antioxidantion oder Lipidsenker.
Ist Übergewicht oder ungesundes Essen der Auslöser für eine erworbene
Leberverfettung, sollten vor allem ernährungstherapeutische Maßnahmen
eingesetzt werden. Die gute Nachricht für Betroffene: Eine Umstellung
auf eine ausgewogene, vollwertige und kalorienreduzierte Ernährung kann
dafür sorgen, dass sich die Fetteinlagerung wieder komplett
zurückbildet.
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