Wenn Maria Adamovich in ihre Heimatstadt in der Westukraine zurückkehrt, ihre zwölfjährige Tochter umarmt und die Einzimmerwohnung aufräumt, dann fühlt sie sich wieder wie ein Mensch. Drei Monate lang kam sie sich allzu oft wie ein Zombie vor. Jetzt sitzt die blonde 43-Jährige daheim und erzählt: von ihren Jobs in Deutschland, von alten, kranken und verwirrten Menschen, von Tagen, an denen die einzigen freien Minuten die Zeit war, in der sie mit dem Fahrrad zum Einkaufen fuhr.
Mal arbeitete Adamovich in Bayern, mal in Norddeutschland, immer Tag und Nacht. Wecken, waschen, kochen, füttern, spazieren gehen, putzen, einkaufen, nachts beruhigen und tagsüber beschäftigen. 24 Stunden Betreuung kaufen Angehörige von schwer pflegebedürftigen Menschen, wenn sie Adamovich buchen. Immer für ein Vierteljahr. So lange darf sich die Ukrainerin hierzulande aufhalten.
Von mehr als vier Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden 80 Prozent zu Hause versorgt, viele von ihnen von Betreuungskräften wie Maria Adamovich. Mindestens 300.000 solcher Betreuerinnen sollen hierzulande arbeiten, schätzt der Bundesverband für häusliche Betreuung und Pflege. Sie fangen auf, was Angehörige nicht leisten können und was über einen deutschen Pflegedienst unbezahlbar wäre. Ohne sie würde in vielen Familien der Alltag zusammenbrechen.
Die Nachfrage ist deshalb riesig, die gesetzlichen Regelungen sind schwach. So ist ein undurchsichtiges Dickicht an polnischen und deutschen gewachsen, die Betreuerinnen wie Adamovich meist aus osteuropäischen Ländern in deutsche Familien vermitteln. Die Frauen arbeiten fast immer illegal, oft unter ausbeuterischen Bedingungen. So auch Maria Adamovich. Deshalb ist ihr Name geändert.
Eigentlich ist Adamovich Lehrerin für Deutsch und Ukrainisch. Doch 2018 verlor sie ihre Stelle. Deutsch war an Schulen nicht mehr gefragt. Auf der Suche nach einem neuen Job fand Adamovich im Internet die Website der polnischen Vermittlungsagentur Pronobel. Das Unternehmen ist einer der größeren Anbieter auf dem polnischen Markt. "Arbeit in Deutschland als Betreuerin. Sicher und legal", war auf der Website auf Ukrainisch zu lesen, daneben Stockfotos glücklicher alter Menschen. "Wir beschäftigen Seniorenbetreuer aus ganz Polen sowie aus der Ukraine, Bulgarien und Rumänien", hieß es weiter. Und: "Bei uns herrschen gute Arbeitsbedingungen."
Täglich erscheinen Hunderte ähnliche Angebote verschiedener Agenturen auf Facebook, dem Messengerdienst Viber und in speziellen Foren für arbeitssuchende Ukrainerinnen. Eine Ausbildung als Pflegerin hatte Adamovich zwar nicht, doch in der Anzeige von Pronobel wurde auch nicht danach gefragt. Stattdessen versprach die Firma eine legale Anstellung und ein Gehalt von bis zu 1.500 Euro. In der liegt der Mindestlohn bei umgerechnet 190 Euro im Monat. Adamovich bewarb sich. Insgesamt fünfmal war sie seither als Betreuerin in Deutschland im Einsatz, dreimal davon für Pronobel, zuletzt im Sommer 2020.
Sein Büro hat Pronobel in Gliwice in Schlesien. Dort unterschrieb Maria Adamovich im August 2020 ihren letzten Vertrag mit der Firma. "Man kommt an. Dann überprüft ein polnischer Mann mein Deutsch", erzählt sie. Danach sei ihr das Gehalt mitgeteilt worden: 1.300 Euro. Und sie habe eine Tasche voller Dokumente bekommen. "Verträge, Werbematerial. Sehr viel."
Bevor sie nach Deutschland einreisen konnte, musste Adamovich für zwei Wochen in Quarantäne. Pronobel brachte sie gemeinsam mit acht anderen Frauen aus der Ukraine in einer Wohnung unter. Sechs von ihnen hätten davor noch nicht als Betreuerinnen in Deutschland gearbeitet. Adamovich war die Erfahrene. "Dann wollten die alle wissen, wie es ist", sagt sie. In den 14 Tagen sollten die Frauen außerdem Deutsch lernen. Aber die Zeit habe nur für die wichtigsten Sätze gereicht, sagt Adamovich: "Wie kann ich Ihnen helfen? Möchten Sie essen? Was tut Ihnen weh?" Von den acht Frauen hätten nur zwei eine Krankenversicherungskarte erhalten.
Mit einem Kleinbus wurde Adamovich nach Bayern gebracht, in eine Kleinstadt im Landkreis Starnberg. Dort sollte sie sich um eine 82 Jahre alte, an Parkinson erkrankte Frau kümmern. Adamovich verstand sich gut mit der freundlichen und gebildeten Dame. "Einmal in der Woche kam jemand von der Familie", erzählt Adamovich, dann hatte sie einige Stunden frei. Die Angehörigen seien nicht reich gewesen, sie hätten hart arbeiten müssen, um Adamovich zu bezahlen. Doch auch Adamovich brachte der Job an ihre Grenzen. Denn häufig war die alte Frau verwirrt. "Ich musste nachts aufstehen, sie beruhigen, sie zur Toilette begleiten oder mit ihr im Haus umhergehen, zehn Mal pro Nacht." Das alles für weniger als den Mindestlohn. "Aber ich habe mich zusammengerissen und die Arbeit bis zum Ende gemacht."
ZEIT ONLINE hat neben Maria Adamovich mit sieben weiteren Frauen gesprochen, die über Pronobel in Deutschland gearbeitet haben. Alle beschreiben ein ausbeuterisches System. Ihnen wurde kein Mindestlohn gezahlt, sie hatten keine oder zu kurze Ruhezeiten und keinen Tag frei. Eine der Betreuerinnen gibt an, für drei Monate Arbeit nur 1.600 Euro erhalten zu haben. Andere berichten, sie hätten sich allein gelassen gefühlt mit aggressiven und schwerkranken alten Menschen. Keine von ihnen hatte zuvor eine Schulung bekommen, wie sie mit solchen Fällen umgehen sollten. Krankenversichert waren alle acht Frauen nur in , nicht aber in Deutschland. Außerdem drohten allen Vertragsstrafen von bis zu 5.000 Euro, wenn sie über ihre Arbeitsbedingungen oder ihren Lohn mit Fremden sprechen sollten.
Grundsätzlich legal
Sittenwidrig seien diese
Strafen, sagt Monika Fijarczyk. Sie berät im Beratungszentrum für
Migration und Gute Arbeit (BEMA) in Berlin Arbeitsmigranten. Das
Kernproblem der 24-Stunden-Betreuung seien die Verträge, mit denen
Unternehmen wie Pronobel die Betreuerinnen an sich binden, sagt
Fijarczyk. Es seien keine klassischen Arbeitsverträge, sondern polnische
Dienstleistungsverträge. Mit einem solchen Vertrag sind die
Ukrainerinnen noch schlechter gestellt als Pflegekräfte aus
osteuropäischen EU-Ländern, die nach Deutschland entsandt werden. Erst
im Juni hatte das Bundesarbeitsgericht einer bulgarischen Pflegerin
einen Anspruch auf den deutschen Mindestlohn zugesprochen. Doch diese
Klägerin hatte einen klassischen Arbeitsvertrag mit ihrem bulgarischen
Arbeitgeber. Mit ihrem Dienstleistungsvertrag könnte Adamovich eine
solche Klage jedoch gar nicht führen.
ZEIT ONLINE liegen vier Verträge vor, die Pronobel mit Ukrainerinnen geschlossen hat. Es sind alles solche Dienstleistungsverträge. "Das ist ganz prekäre Beschäftigung", sagt Fijarczyk. Es sei hierzulande nicht geklärt, wie mit diesen Verträgen umzugehen ist. "Nach meinem Wissen gibt es noch kein Urteil in Deutschland, in dem bestätigt wurde, dass so ein Dienstvertrag eigentlich nach deutschem Recht ein Arbeitsvertrag ist."
Dieser rechtliche
Graubereich beschäftigt auch die ukrainische Botschaft in Polen. "Mir
sind die Aktivitäten der Firma Pronobel durchaus bekannt", sagt deren
Sekretär für kulturelle Angelegenheiten, Dmytro Horban. Drei ehemalige
Pronobel-Mitarbeiterinnen hätten sich hilfesuchend an die Botschaft
gewandt. Sie hätten ihr Gehalt nicht erhalten und seien deshalb wieder
abgereist. Daraufhin habe Pronobel eine Vertragsstrafe gegen sie
verhängt – denn im Vertrag ist festgehalten, dass sie ihren Arbeitsort
nicht vorzeitig verlassen dürfen. Horban kontaktierte die polnische
Arbeitsinspektion. Die prüfte Pronobel und schreibt: "Bei den
durchgeführten Kontrollen wurden einige Unregelmäßigkeiten im
Zusammenhang mit der Nichteinhaltung polnischer Rechtsvorschriften
festgestellt, unter anderem in Bezug auf die rechtzeitige Meldung von
Arbeitnehmern zur Sozialversicherung." Laut Horban sorgte die Behörde
immerhin dafür, dass den Frauen ihr fehlendes Gehalt ausgezahlt wurde.
"Pflege mit Herz"
Doch
Horban fragt sich: Ist es überhaupt legal, wenn Pronobel ukrainische
Staatsangehörige nach Deutschland schickt? "Sie fallen mit diesen
Dienstleistungsverträgen nicht unter das polnische Arbeitsrecht", sagt
Horban. "Aus diesem Grund können die polnische Arbeitsaufsichtsbehörden
die Situationen nicht vollständig prüfen." Die Arbeitsinspektion schrieb
Horban schließlich, das Vorgehen von Pronobel sei grundsätzlich legal.
Deutsche
Ermittlungsbehörden haben daran ihre Zweifel. Seit drei Jahren ermitteln
die Staatsanwaltschaft Görlitz, die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf
sowie das Hauptzollamt Dresden schon gegen Pronobel. Sie werfen dem
Unternehmen Einschleusung vor, bei den Betreuerinnen geht es auch um
Schwarzarbeit. Im November 2020 rückten schließlich in zwölf
Bundesländern Einheiten von Zoll und Bundespolizei
aus. Sie durchsuchten mehr als hundert Geschäfts- und Wohnräume von
Pronobel, von deren Geschäftsführer Radosław Kopczyński, von 71
deutschen Firmen, die Betreuungskräfte von Pronobel an deutsche Familien
weitervermittelt hatten. Gegen Pronobel sei man aktiv geworden wegen
der hohen Zahl an Personen, die die Firma nach Deutschland bringe und
wegen ihres besonders schlechten Umgangs mit den Arbeitnehmerinnen,
heißt es aus Ermittlerkreisen.
Nach den Durchsuchungen
nahmen viele deutsche Vermittlungsagenturen, die zuvor die Ukraine als
Entsendungsland beworben hatten, das Land von ihren Websites. Einer der
deutschen Partner von Pronobel war die Betreuungswelt GmbH.
Betreuungswelt wirbt mit "häuslicher Pflege mit Herz". Als Reaktion auf
die Razzien schrieb die Firma auf ihrer Website: "Wir müssen uns daher
auch auf die Auskunft des polnischen Dienstleisters verlassen können und
hatten bislang keine Anhaltspunkte, die gegen ein Vertrauen zu dem
Dienstleister sprechen." Betreuungswelt sei zugesichert worden, dass die
Betreuungskräfte "im Einklang mit dem geltenden Recht" in Deutschland
gewesen seien.
Beleg für Schwarzarbeit
ZEIT
ONLINE hat Betreuungswelt als vermeintliche Kundin angefragt, um
herauszufinden, ob das Unternehmen noch immer mit Frauen aus der Ukraine
arbeitet. Betreuungswelt antwortete darauf, man bedauere, gerade keine
Ukrainerinnen einsetzen zu können. Auf Nachfrage nach einer
russischsprachigen Betreuungskraft schrieb das Unternehmen aber, dass
dies möglich sei und weiter: "So wird es auch nicht so teuer." Zur
Zusammenarbeit mit Pronobel möchte sich die Betreuungswelt GmbH trotz
mehrfacher Anfragen nicht äußern.
Die Kanzlei von
Rechtsanwalt Johannes Engelmann vertritt fünf der 1.400 ukrainischen
Betreuungskräfte, gegen die nach den Razzien wegen Schwarzarbeit
ermittelt wurde. Ihnen drohen nun Einreisesperren und Geldstrafen. "In
einem Fall konnten wir erreichen, dass keine Sperre erfolgt ist", sagt
Engelmann. "Im anderen Fall hat die Ausländerbehörde eine Sperrfrist
ausgesprochen. Dagegen klagen wir jetzt." Den Ukrainerinnen sei oft
nicht klar gewesen, dass sie illegal arbeiteten. Wie Maria Adamovich
fühlten sie sich sicher wegen der vielen offiziell wirkenden Dokumente,
die ihnen Pronobel ausgestellt hatte. Das mache auch ihr Verhalten bei
Polizeikontrollen deutlich, etwa an der Grenze. "Die kooperieren ganz
offen mit der Polizei", sagt Engelmann. Viele hätten bereitwillig Fotos
von ihrer Arbeit in Deutschland gezeigt, im Glauben, das helfe ihnen.
Dabei lieferten sie damit den Behörden erst einen Beleg für ihre
Schwarzarbeit.
Neben Pronobel gibt es Hunderte weitere Vermittlungsagenturen für 24-Stunden-Betreuung, deutsche wie polnische, seriöse wie zweifelhafte. Doch niemand überblickt den ganzen Markt. Als die Linkenpolitikerin Pia Zimmermann die Bundesregierung im März 2021 danach fragte, erhielt sie lediglich zur Antwort: "Nach geltendem Recht bedürfen Vermittlungsagenturen keiner Zulassung bzw. Erteilung einer Betriebserlaubnis." Doch wie viele solcher Agenturen in Deutschland aktiv sind, wie viele osteuropäische Betreuerinnen in deutschen Familien arbeiten, konnte die Regierung nicht beantworten. Und auch nicht, wie viel denn eine rechtlich völlig einwandfreie 24-Stunden-Betreuung im Monat kosten würde. "Es ist schon im Konzept dieser Arbeitsstellen angelegt, dass deutsches Arbeitsrecht systematisch unterlaufen wird", sagt Zimmermann und wettert, die Untätigkeit der Bundesregierung sei "menschenverachtend".
"Der Tag für pflegende Angehörige hat 24 Stunden"
Dahinter steckt ein
strukturelles Problem: Die Deutschen werden immer älter. "So viele
Pflegeheime wieder in den nächsten 20 Jahren gebraucht werden, können
sie gar nicht bauen. Dann sind die Städte zugepflastert damit", sagt
Thomas Eisenreich, Geschäftsführer des Bundesverbands Betreuungsdienste.
Bei so vielen Pflegebedürftigen müsse ein Teil zwangsläufig zu Hause
gepflegt werden. Die Pflegeversicherung sei aber so unzureichend, dass
sie Familien oft keine andere Wahl lasse, als sich illegaler Lösungen zu
bedienen.
Eisenreich rechnet vor:
Im Pflegegrad 3 bekommen die Angehörigen 545 Euro Pflegegeld oder können
sich alternativ als sogenannte "Pflegesachleistung" für knapp 1.300
Euro einen ambulanten Dienst einkaufen. Das klingt zunächst nach viel
Geld. Doch bei den Stundenlöhnen einer Pflegekraft könne man sich davon
gerade einmal 40 Stunden Dienstleistung im Monat leisten, also
anderthalb Stunden am Tag. "Der Tag für pflegende Angehörige hat aber 24
Stunden", sagt Eisenreich. Da könne man sich nur selbst aufopfern oder
engagiere eben eine osteuropäische Hilfskraft.
Folgt man dieser
Rechnung, müssten die Pflegesachleistungen drastisch erhöht werden. Doch
diese Kosten scheut die Bundesregierung offenbar. Das
Pflegereformgesetz wurde kurz vor dem Bundestagswahlkampf erheblich
beschnitten.
So bleibt vielen
Angehörigen nichts anderes übrig, als weiterhin Dienste von Unternehmen
wie Pronobel einzukaufen. Das Unternehmen Pronobel selbst scheint am
Markt nicht mehr zu agieren. Nun gibt es eine neue Firma mit einem
ähnlichen Namen, aber einer anderen Registrierungsnummer im polnischen
Handelsregister. Die Geschäftsführerin ist eine Frau, deren Namen im
Zusammenhang mit anderen Unternehmen des Pronobel-Geschäftsführers
Kopczyński auftaucht – gegen die aber nicht ermittelt wird. Auf
mehrfache schriftliche Fragen nach ihrem Geschäftsgebaren und den
deutschen Ermittlungen antwortete Pronobel nicht. Auch nicht auf die
Frage, ob die neue Firma ebenfalls ukrainische Betreuerinnen nach
Deutschland vermittelt.
"Die Firma hatte einfach
Pech, dass sie überprüft wurde", sagt Maria Adamovich. Sie möchte nicht
gegen Gesetze verstoßen. Aber solange sie keine Arbeit in der Ukraine
findet, wird sie weiter mithilfe polnischer Agenturen nach Deutschland
fahren.
Die Firma, mit der sie zuletzt in Deutschland war, sei noch schlimmer als Pronobel, sagt sie. Eine Agentur mit Sitz in Warschau, die auf ihrer ukrainischen Facebook-Seite als Kontakt für Job-Interessentinnen eine Viber-Nummer angibt. Nicht einmal die Adresse des Büros habe man ihr nennen wollen, sagt Adamovich. Sie sei an einem Bahnhof abgeholt worden, von ihrem Vertrag habe sie keine Kopie erhalten. Ein Mitarbeiter habe ihr gesagt, wenn sie mit dem Auto an die Grenze kämen und kontrolliert würden, solle sie sagen, dass sie zum Blumenschneiden nach Holland fahre. Die Telefonnummer ihrer Kontaktperson musste sie vom Handy löschen.
Wird Adamovich bei der
Einreise von der Bundespolizei ertappt, drohen ihr die Ausweisung, eine
hohe Geldstrafe und eine dreijährige Einreisesperre. Wird sie bei der
Ausreise erwischt, kann die Polizei außerdem ihr gesamtes Gehalt
konfiszieren, weil sie es mit illegaler Arbeit verdient hat.
Der Sohn der letzten deutschen Familie habe gesagt, sie nähmen lieber Ukrainerinnen statt Frauen aus Polen, denn die Ukrainerinnen würden arbeiten und schweigen, sagt Adamovich. Beleidigend sei das gewesen. Sie knetet ihre Finger. "Aber diese Familie sagt: Komm noch mal, wenn du möchtest, gerne kannst du kommen." Nach einer Pause fügt sie hinzu: "Vielleicht komme ich auch."
Diese Recherche wurde durch ein Stipendium der Otto-Brenner-Stiftung ermöglicht.
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