Hier sitze ich. Manchmal zwischen Missverständnissen. Einem Übertragungsbild, bei dem sich manchmal nur erahnen lässt, dass es sich um den Menschen handelt, mit dem ich eigentlich jede Nacht mein Bett teile. Die Leitung rauscht, weil die Verbindung wiedermal schlecht ist. Wir legen auf.
„Du fehlst mir sehr. Schau mal, wer mich heute beim Zähneputzen besucht hat." Daraufhin eine Bilddatei. Ich öffne sie und sehe einen Gecko an den Badfliesen kleben. Ich muss lachen und schreibe „oh, un grande gecko!" und mir fällt ein, dass morgen meine dritte Spanischstunde ansteht und ich noch Einiges wiederholen sollte.
Das ist ein Ausschnitt meines derzeitigen Lebens. Mein Freund ist knapp 10.000 Kilometer weit weg. In Kolumbien. Und das nicht für eine Woche oder einen Monat, sondern für ein ganzes halbes Jahr. Habe ich schon erwähnt, dass ich kein ausgesprochen großer Fan von Fernbeziehungen bin?