Die Deutschen, das Volk der Dichtung und der Sprache. In unserer Kultur ist Schreiben und Lesen fest verankert und hat einen hohen Stellenwert.
Twitter hat es aber schon immer "gewusst" und die großen Social Media Kanäle Facebook sowie Google+ haben inzwischen nachgezogen. Sogar das berufliche Netzwerk XING hat inzwischen die Profilseiten der Nutzer in eine visualisierte Form gebracht.
Das Bild hat oft mehr Macht als das Wort in der heutigen technologiebestimmten Welt mit einem unendlichen, rasanten Strom an Daten.
Etabliert: die Macht des Wortes
Die "Erfindung" der Schrift ist eine DER Errungenschaften der Menschheit gewesen, die evolutionäre Entwicklungssprünge hervorgerufen hat. Jahrhundertelang bedeutete die Kenntnis von Schrift auch Machtausübung innerhalb der gesellschaftlichen Strukturen. Dies hat sich bis heute nicht geändert.
Wer lesen und schreiben kann, sich in der Sprache eines Landes artikulieren kann, ist klar im Vorteil: er hat Zugang zu Nachrichten und Gesetzestexten, kann Hinweisschilder lesen und sich orientieren, kann seiner Meinung in verschiedenen Medien Ausdruck verleihen.
Das gilt auch für die sozialen Netzwerke: Texte gibt es en masse. Man sehe sich diessen Blogpost an: Text steht im Vordergrund, nicht Podcasting oder Video. Auf Text bin ich seit der Schule trainiert, wie wir alle. Einen Text schreibt man schnell. Video und Audio-Botschaft sind nicht so leicht zu erstellen ohne ein bisschen Übung und Erfahrung.
Sie hat aber natürlich schon immer existiert, die Macht des Bildes. Dazu gibt es unzählige Studien und Artikel: das Sehen ist im Grunde der primäre Sinn des Menschen, über den seine Wahrnehmmung der Welt weitgehend unbewusst gesteuert wird. "Ich sehe, also bin ich."
Trotzdem gehört die Rücksichtnahme auf diese Tatsache nicht zu unseren etablierten Kommunikationsstrukturen.Dies ändert sich allerdings durch die Technologie mit der wir seit gut einem Jahrzehnt hantieren rasant. Und erfordert eine Anpassung im Habitus der gängigen Kommunikationstechniken: es fällt Menschen leichter, über Bilder in kurzer Zeit Informationen zu sammeln und im persönlichen Wissenspool zu speichern. Es fällt ihnen auch leichter, über Bilder Informationen mitzuteilen.
Der Erfolg von Plattformen wie Instagram, Pinterest, Flickr ist unbestritten. Macht selbst einen Test: jeder Facebook-Post mit Hauptbezug zu einem Bild wird zehnmal mehr kommentiert und geliked als ein Post mit Bezug zu Text. Auch auf Google+, das am Anfang als "gehobener" galt vom Anspruch an die Inhalte, erregen Fotos inzwischen mehr Aufmerksamkeit und Kommentare als textbasierte Posts.
Der Trend ist eindeutig: MEHR BILD. Mehr VISUALISIERUNG. Damit beschäftige ich mich in nächster Zeit und werde regelmäßig darüber bloggen.
Ich habe vor Wochen schon damit begonnen, mich mit visualierten Bewerberprofilen für Jobs zu beschäftigen in der Reihe "Online bewerben" via Infografik.
Zwischendrin habe ich als Spielerei ein Tool ausprobiert, das zwar für Bewerbung ungeeignet ist, aber in anderen Kontexten ganz witzig sein kann - auf vizify.com habe ich ein Profil angelegt, das Verschiedenes zeigt: ein Twitter-Video mit den meistbenutzen Tags, ausgewählten Tweets und der Nennung meiner "Influencer". Sehr reduziert und nicht mehr ganz up-to-date, aber immer noch treffend im Gr0ßen und Ganzen. Man kann auch rausfinden, a uf welchen Plattformen ich aktiv bin, wo ich schon überall auf der Welt gewesen bin und als Gimmick ein paar kurze Statements zu meiner Lebenseinstellung sehen.
In der ununi.TV-Community (Ihr könnt gerne Mitglied werden) gestalte ich im internen Kreis eine Trainingsgruppe für Sketchnotes. Das sind analog oder digital gestaltete Zeichnungen, mit denen man z.Bsp. Veranstaltungen dokumentieren kann. Es gibt eine Flickr-Gruppe mit Ergebnissen aus den Arbeitsprozessen.
Vielleicht findet Ihr auch die Video-Interviews mit Anna Lena Schiller zu Graphic Recording und Ralf Appelt zu Sketchnoting interessant.
Ausserdem beschäftige ich mit im Moment mit "Visual Boards". Das sind Tools, mit denen man kollaborativ arbeiten kann - in visualisierter Form. Mural.ly ist ein Beispiel, Spacedeck ein anderes. Springpad ein weiteres. So ein Visual Board habe ich jetzt auch in die Projektarbeit des diesjährigen Kurses E-Moderation bei der TLA TeleLearn-Akademie mit eingebaut, der nächste Woche starten soll.
Für Last-Minute-Bucher: Anmeldeformular
Über all diese Tools werde ich Euch auf jeden Fall demnächst informieren. Stay tuned!