Nathanael erwachte wie aus schwerem, fürchterlichem Traum, er schlug die Augen auf und fühlte, wie ein unbeschreibliches Wonnegefühl mit sanfter himmlischer Wärme ihn durchströmte.
E.T.A. Hoffmanns Novelle „Der Sandmann", die sicherlich den meisten aus dem Deutschunterricht bekannt ist, vermischt in ihrer Schreibweise Traum und Realität. Oberflächlich geht es um den von einem Kindheitstrauma geplagten Nathanael, dessen Leben in einen gewissen Assoziationszwang verfällt. Überhall wohin er geht, wird er von der Gestalt des gruseligen Coppelius verfolgt, bis er schließlich gänzlich dem Wahn verfällt. Jedoch können wir uns nie sicher sein, dass das so in dieser Novelle passiert, was meiner Meinung nach der eigentliche Knackpunkt der Geschichte ist. Wir als Leser erleben die Geschichte von Nathanael anfangs durch Briefverkehr durch Ich-Erzähler und später durch eine personale Erzählperspektive. [...]