Vice x Desperados: Auf der Tanzfläche sollte sich jede:r willkommen fühlen: Warum wir diverse und inklusive Tanzflächen brauchen und wie du helfen kannst.
Loslassen. Die Musik fühlen. Das Leben genießen. Sich selbst zelebrieren. Eine Art Therapie. Eine Flucht aus dem Alltag. Eine Ablenkung in schweren Zeiten. Je nachdem, wen man fragt, kann Tanzen so viele verschiedene Bedeutungen haben. Tanzen kann ein befreiender, reinigender, gemeinschaftsbildendender, ja sogar revolutionärer Akt sein. Gerade jetzt nach der langen Zeit der Ungewissheit und Dunkelheit, die viele alleine oder zumindest einsamer als zuvor verbringen mussten, und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit wir womöglich noch gar nicht in vollem Ausmaß einzuschätzen vermögen, sind Clubs, Festivals und Co. noch wichtiger als Orte sozialer Zusammenkunft, Freiheit und Heilungsprozesse geworden. Nicht alle jedoch, können in gleichem Ausmaß daran teilhaben.
Tanzflächen werden gerne so dargestellt: Als Orte, an denen verschiedenste Menschen zusammenkommen, wo Unterschiede keine Rolle spielen, wo verschiedenste Silhouetten mit der Musik verschmelzen und alle frei sind. Doch die Magie der Tanzfläche kann nur spüren, wer willkommen ist und sich auch so fühlt. Wer ganz im Moment aufgehen kann, ohne sich Gedanken machen zu müssen, um das, was rundherum passiert; um andere Menschen oder das, was sie von einem halten könnten. Nur wer sich sicher fühlt, kann sich frei entfalten. Dass unsere Tanzflächen – egal, ob in Clubs, auf Festivals oder gar in privaten Wohnzimmern – allerdings lange nicht für alle sichere Orte sind, wurde in den letzten Monaten wieder vermehrt diskutiert.
Innerhalb der Berliner Clubszene wurde der jüngste Diskurs um Sicherheit auf den Tanzflächen durch Tänzer:in Nicholas Rose ins Rollen gebracht: In einem Video berichtete Rose im vergangenen August von rassistischem und queerfeindlichem Verhalten von Angestellten eines Berliner Clubs. Das Video ging viral und zwang letztendlich nicht nur den betreffenden Club sich mit den eigenen Strukturen und Praktiken auseinanderzusetzen, sondern lenkte die Aufmerksamkeit auch auf größerer Ebene auf die Sicherheit insbesondere von BIPoC, FLINTA* und LGBTQAI+ Personen. Doch was hat sich seitdem wirklich verändert?
Der Status quo unserer Tanzflächen
Die gute Nachricht direkt zu Beginn: Seit dem letzten Sommer gab es tatsächlich Bewegung auf unseren Tanzflächen – und wir sprechen diesmal nicht vom Tanzen, sondern von Veränderung, zumindest Anfängen davon. Ein Stichwort, das in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist Awareness, auf Deutsch Bewusstsein. Denn das ist nicht nur der erste Schritt, Bewusstsein dafür zu schaffen, was eigentlich genau schiefläuft, sondern in Form von Awareness Teams auch ein großer Bestandteil der Maßnahmen, mit denen die Club- und Festivalszene die Problematik aktuell zu verbessern versucht. Veranstalter:innen bitten vermehrt bestehende Awareness Teams um Hilfe oder stellen selbst Teams auf, die vor Ort aktiv gegen diskriminierendes Verhalten vorgehen und Gäste unterstützen, die Diskriminierung oder sonstige Formen von Gewalt erfahren haben.
Ein Problem, von dem Mitarbeiter:innen von Awareness Teams allerdings berichten, ist, dass das von Clubs oder bei Festivals von externen Firmen gestellte Security-Personal häufig mit Menschen besetzt ist, die wenig Kontakte zu der Szene haben und deshalb oft nicht die nötige Sensibilität aufweisen. Eine Herausforderung für die Antidiskriminierungsarbeit, zu der indirekt auch die Awareness Akademie der Berliner Clubkommission auf ihrer Website schreibt: "So divers wie sich die Clubkultur gestaltet, so unterschiedlich ist auch das Wissen und die Erfahrung rund um Antidiskriminierung, Diversität und Gleichstellung, die jede einzelne Person mitbringt."
Eine weitere Maßnahme, mit denen die Tanzszene versucht, Festivals, Clubs und Co. zu sicheren Orten zu machen, sind deshalb Trainings und Workshops, die von Expert:innen für Diversität und Inklusivität geführt werden, in denen die Teilnehmer:innen sich unter anderem Anti-Diskriminierung sowie ihren Vorurteilen und Privilegien auseinandersetzen. So einen Workshop hat übrigens auch der wegen Rassismus-Vorwürfen in Schlagzeilen geratene Berliner Club für seine Mitarbeiter:innen organisiert.
Was du tun kannst, um zu helfen
Trotz positiver Veränderungen bleiben viele in der Szene dennoch etwas skeptisch – denn jetzt geht es darum, den positiven Trend in wahre strukturelle Veränderung zu übersetzen. Der Kampf für eine sichere Tanzumgebung ist einer, der Tag für Tag, Party für Party, weitergeführt und gefestigt werden muss – nicht nur von Festival-Veranstalter:innen, der Clubkommission, Awareness-Teams und Co, sondern auch von euch, den Tänzer:innen und Partygästen. Neben dem Bewusstsein für das eigene Verhalten und die Räume, in denen du dich aufhältst, kannst du die Sache für Vielfalt und Inklusivität auf der Tanzfläche noch auf eine andere Art unterstützen: mit der Rave To Save App.
Rave To Save ist eine Kampagne von Desperados, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, jeden Dancefloor in einen akzeptierenden Ort ohne Diskriminierung zu verwandeln. Als Teil der Kampagne hat Rave To Save sich in diesem Festivalsommer dazu verpflichtet über 115 000 Euro an die Wohltätigkeitsorganisationen Women in Music und Stonewall zu spenden. Beide Organisationen setzen sich für die Gleichberechtigung und Sicherheit von Frauen und LGBTQ+ ein. Mit der Rave To Save App kannst du Desperados in diesem Vorhaben ganz einfach direkt am Kern unterstützen: auf der Tanzfläche.
Mach die Tanzfläche zu einem inklusiveren Ort. Erfahre mehr darüber, wie du mithilfe der Desperados Rave to Save-Kampagne zu dieser Veränderung beitragen kannst und dich dieses Jahr für einen Festival-Sommer voller Liebe verpflichten kannst. #Rave2Save