Am Uni-Campus Bockenheim in Frankfurt haben am Freitagabend rund 20 Tonnen gebrauchter Bücher gebrannt. Nach Angaben der Feuerwehr entstand das Feuer in dem Hof zwischen den zum Teil ehemaligen Gebäuden der Goethe Universität. Dort werden regelmäßig privat Second-Hand-Bücher verkauft.
Als die Beamten vor Ort eintrafen, loderten die Flammen bis zu zehn Meter hoch und bedeckten eine Fläche von 50 Quadratmetern. Unzählige Pappkisten mit gebrauchten Büchern und Holzteile, auf denen die Bücher gestapelt waren, waren in Brand geraten.
Unter Atemschutz gelang es den Einsatzkräfte, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Da aber Wasser und Löschschaum nicht tief genug in die Flammen eindringen konnten, kam ein Teleskoplader zum Einsatz. Mit dessen Schaufel zog die Feuerwehr den schwelenden Papierberg nach und nach auseinander, damit sich die Flammen nicht weiter ausbreiten konnten. Verletzt wurde niemand.
Den Sachschaden schätzte die Feuerwehr zunächst auf rund 20.000 Euro, weil auch eine Gebäudewand durch das Feuer beschädigt wurde. Die Polizei sprach am Sonntagnachmittag von 15.000 Euro. Außerdem teilte die Behörde mit, ein Zeuge habe eine Person beobachtet, die sich hinter einen Bücherstapel gekniet hatte und dann zügig wegging. Unmittelbar danach sei der Brand entstanden. Der Zeuge beschrieb die Person als 40 bis 50 Jahre alt, etwa 1,60 Meter groß, mit dunklen, kurzen Haaren und südeuropäischem Erscheinungsbild. Der Mann habe ungepflegt ausgesehen und ein langes, graues T-Shirt getragen sowie eine kurze Hose. Außerdem habe er eine große Einkaufstüte dabeigehabt. Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise unter 069/75551599.
Nun wird auch ermittelt, ob ein Zusammenhang zu zwei anderen Taten besteht: In den vergangenen Monaten hatte es am Campus Bockenheim und auch am Campus Westend ähnliche Brände gegeben. So war in der Nacht auf den 15. Mai am Eingang des Uni-Campus Westend ein Bücherzelt abgebrannt. Am 19. März hatten an der Bockenheimer Anlage Bücherkisten gebrannt.