Zeigt her eure Skills: Taner Fener und Matthias Diehl von „Qompetent" haben eine Plattform entwickelt, auf der Menschen ihre ganz eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten präsentieren können. Die Hamburger Unternehmer erzählen uns, wie sie den umkämpften Markt erobern wollen. Ihr beiden habt euch auf die Vermarktung der eigenen Skills spezialisiert.
Wie seid ihr auf diesen Ansatz gekommen?
Aus eigener Erfahrung als freiberufliche Softwareentwickler wussten wir genau, wie wichtig es für Unternehmen und Personaler ist, die Skills von Personen gut einschätzen zu können. Eine Möglichkeit, die eigenen Skills lückenlos, strukturiert, ausdrucksstark und vor allem aber auch emotional präsentieren zu können, hat uns immer gefehlt. Ein weiterer Grund: Häufig werden Skills zu ungenau formuliert. Viele Details gehen unter, obwohl sie wichtige Anforderungen für Stellenausschreibungen oder Aufträge sein können. Die Transparenz des Skill-Marktes hat uns gefehlt. Außerdem haben wir im Job häufig gemerkt, dass wir Dinge durch Tutorials, Seminare, Bücher oder Artikel gelernt hatten, aber dieses Wissen nicht als Referenz für unsere Skills festhalten konnten. Obwohl man so gut zeigen könnte, wie up-to-date man ist. Durch all diese erlernten Fähigkeiten könnten faszinierende Skill-Pfade entstehen - bestehend aus Menschen, Organisationen, Veranstaltungen, Produkten und Content. Eine neue Dimension der Vernetzung über Skills, die zu mehr Transparenz und zu einer kompetenteren Welt führen würde. Das zu verwirklichen ist unsere Vision für Qompetent.
Erklärt uns doch bitte genau, wie wir uns eure Skill-Platform vorstellen können.
Unser Claim ist „Spotlight your Skills" und beschreibt genau unsere Plattform, die die Kenntnisse und Fertigkeiten unserer Benutzer ins Rampenlicht stellt und diese für Jobs oder Aufträge interessanter und einschätzbarer macht. Auf Qompetent hat jeder Skill eines Benutzers eine individuelle Chronik, bestehend aus allen Aktivitäten, die mit diesem Skill zu tun haben, kategorisiert in den Bereich Lernen, Lehren, Anwenden und Inspiration. Qompetent ermöglicht durch diese feine Betrachtungsweise ein effektives Skill-Marketing und bietet zudem sehr gute Voraussetzungen, um sich von den Wettbewerbern abgrenzen zu können.
Wie sehen euer Geschäftsmodell und eure Zielgruppe aus?
Wir haben ein Freemium-Modell. Die Pflege, Präsentation des eigenen und das Folgen anderer Skill-Boards ist kostenlos. In naher Zukunft werden Premium-Mitgliedschaften, Personal-Recruiting, Payed-Content aber auch Influencer-Marketing bei uns wichtige Themen sein. Von unserem Modell können Benutzer stark profitieren und Geld verdienen. Unsere Nutzer sind primär Personen, die effektives Skill-Marketing betreiben möchten. Hierzu zählen z.B. Freiberufler, Selbstständige oder Studenten, die nach Aufträgen oder nach einem Job suchen. Insbesondere Studenten können mit ihrem informell erworbenen Wissen frühzeitig die Aufmerksamkeit der Unternehmen gewinnen und sich zielgerichtet auf den Job vorbereiten. Eine weitere große Zielgruppe stellen für uns auch Autoren, Trainer, Youtuber und Blogger dar. Mit Qompetent können sie ihren bereits vorhandenen Content „skillgenau" weitervermarkten und durch ergänzende Inhalte, wie Kontrollfragen, Challenges und Tipps mit Ihren Followern oder Konsumenten interagieren. Dadurch können sie Ihre Reichweite erhöhen und Influencer-Aufträge generieren. Außerdem zählen Unternehmen zu einer wichtigen Zielgruppe, die mit ihren Stellenausschreibungen und Aufträgen den Skill-Markt mitbestimmen und ihre offenen Stellen mit den richtigen Leuten besetzen möchten. Auch ihre Produkte und Dienstleistungen sollen Unternehmen „skillgenau" auf Qompetent vermarkten können.
Warum habt ihr euch für Hamburg als Standort entschieden?
Wir beide wohnen in Hamburg. Wir lieben Hamburg und denken, dass die Stadt mindestens genauso viel Potential hat wie Berlin, um in der Startup-Szene stark zu werden. Es wäre schön, wenn die Wichtigkeit der Startups hier noch mehr zunimmt. Der Zusammenhalt ist hierfür eine notwendige Bedingung. Ein weiterer Wunsch von uns: Dass größere und erfahrene Unternehmen noch intensiver mit Startups kooperieren, noch mehr Investoren sollten Startups unterstützen - sowohl finanziell, als auch mit ihren Erfahrungen. Großartig wäre auch eine Startup-Messe in Hamburg, wie die StartupCon in Köln. Wir vertrauen Hamburg in der Hinsicht und denken, dass hier noch viel mehr bewegt werden kann - auch mit Hilfe von Standortinitiativen wie nextMedia.Hamburg.
Eignet sich Hamburg besonders gut zum Vernetzen?
Ja, weil Xing in Hamburg wohnt. Kein Witz, Vernetzen und Xing waren für uns schon immer Synonyme. Als Studenten haben wir bereits Xing genutzt. Damals hieß das noch OpenBc. Heute können wir uns gut vorstellen, mit Xing zusammenzuarbeiten. Qompetent ist nämlich eine empfehlenswerte Xing-Ergänzung. Auf Xing vernetzen sich Personen, während auf Qompetent Skillnetze entstehen.
Was hat euch beide als Gründungsteam zusammengeführt?
Wir haben uns bei einem IT-Projekt kennengelernt. Wir verstanden und ergänzten uns sehr gut - und vertrauten uns blind. Daher wollten wir unsere Zusammenarbeit fortführen. Unser Traum war es Unternehmer zu sein und unsere eigene Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Das ist jetzt tatsächlich wahr geworden. Nun hoffen wir, dass wir auch den Markteintritt erfolgreich meistern.
Welche Ziele habt Ihr Euch in den nächsten Monaten gesetzt?
Unser oberstes Ziel: unsere Benutzerzahl erhöhen! Und vom Feedback lernen, das uns unsere Nutzer geben, um Qompetent stetig zu verbessern. Gerade Jobsuchende, Trainer, Blogger und Youtuber sollten sich jetzt schon registrieren und ihre Skill-Boards pflegen, um sich einen Vorsprung im Skill-Ranking zu verschaffen. Es ist ein sehr harter Weg bis zu einem erfolgreichen Markteintritt. Deshalb ist es wichtig, den richtigen Investor, die richtigen Partner und die richtigen Mitarbeiter für Qompetent zu finden.